Full text: Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien

6. Kap. Gesch. der Künste und Wissenschaften. 4z 
zum Unterrichte der Studierenden, als: die Akademie, das 
Lyceum u. a. Die Juden hatten so genannte Prophetenschulen. 
h. 3. Materien, worauf man schrieb. 
Die Materien, worauf man schrieb, waren Felsen, Steine, 
Ziegel, Metall, Baumblatter, Baumrinden, Leder, Holz, 
wächserne Tafeln, Elfenbein und das ägvptische Papier. Die 
Griechen reden, aber mit unwahrscheinlichen Umständen, von 
sehr alten geschriebenen Nachrichten bey den Aegyptiern und 
Babyloniern. Die ältesten, auf unsre Zeiten gekommenen, Bü¬ 
cher sind die mosaischen und der, obgleich nicht durchaus echte, 
Schu-King. Als die Bücher zahlreicher wurden, sammelte 
man Bibliotheken. 
f 4. Erste Kenntnisse der Menschen. 
Die Erfahrung lehrt häufig, daß bey rohen Nationen die 
Künste, die zum Vergnügen dienen, früher angetroffen werden, 
als die, welche zur bequemen Erhaltung des Lebens nöthig sind. 
Indessen finden wir, daß, nach den hebräischen ältesten Schrift¬ 
stellern, nomadische Völker schon frühzeitig künstliche Instru¬ 
mente zum Ackerbaue, Malen und Weinbaue haben; daß sie 
die Kochkunst verstehen; das; sie spinnen, weben und färben 
können. Zu Abrahams Zeiten wußte man das Metall zu graben 
und zu bearbeiten; man trieb die Astronomie, verschiedene andere 
Theile der angewandten Mathematik und die Baukunst. In 
der Folge wandte man die Wissenschaften zur Unterstützung der 
Betriebsamkeit und des Kunstfleißes an, wie 'Aegypten, Meso¬ 
potamien und Griechenland beweisen. Die Angaben zahlreicher 
Handlungsartikel für die Bedürfnisse eines schwelgerischen Le¬ 
bens zeigen die große Ausdehnung des Kunstfleißes. 
-. 5. Geschichte der Zeichen - und Bildhauerkunst. 
Die asiatischen Nationen trieben die bildenden Künste, 
aber sie erhielten unter ihnen weder Stärke noch Grazie. Bei¬ 
de gaben ihnen erst die Griechen. Sie hatten in Griechenland 
vier berühmte Schulen, in Athen, Sicyon, Korinth und Rho-. 
dus. Der Schatten hat vermuthlich die Veranlassung zur ersten 
Zeichnung gegeben. Man formte zuerst aus Thon, goß 
aber frühzeitiger gut in Erz, als der Meißel mit Geschicklich¬ 
keit arbeitete. Die Aegyvtier haben aus mehrern Grün¬ 
den, besonders wegen der symbolischen Zusammensetzung ihrer 
Gottheiten, memahls einen hohen Grad der Kunst erreicht.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.