Full text: Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien

66o Neueste Geschichte, z. Zeitr. 2. Abschn. 
bezwungene Völkerschaften machten sich los von der Herrschaft 
der Mongolen, unter welchen sich die Maratien auszeichneten, 
ein Stamm der Rasbuten, auf der diesseitigen Küste des Gan¬ 
ges. Der härteste Streich traf Hindostán, als seine rebellischen 
Statthalter gegen den Chan Muhammed den persischen Schah 
Kuli-Chan zu Hülfe riefen. Der Staat wurde durch seinen 
Einbruch beynahe zu Grunde gerichtet und mehrere Provinzen 
wurden davon getrennt. Die folgenden Groß-Moguln waren 
bloß Maschinen ihrer Statthalter, die, wie es ihr Vortheil 
wollte, die Oberherrschaft derselben anerkannten oder nicht , so 
daß aus dem Staate des Groß-Moguls viele kleine und größere 
Regenten entstanden, als: die Nabob von Auhd und von Arcot, 
die Subah von Decan und von Bengalen, und andere. Die 
Peischwa der Maratten und die Sultane von Mysore waren 
die mächtigsten. Die Engländer fochten gegen diese alle. Der. 
Groß-Mogul, Allum Schah, trat ihnen die Oberhoheit über 
Bengalen, Bahar und Orira ab, 1765. Zn den nachfolgen¬ 
den Kriegen eroberten die Maratten Delhi, 1784, und gaben 
Schah Ällum daselbst einen kärglichen Unterhalt. Ihnen und 
den Engländern gehört der größte Theil von Ost-Indien. Die 
lehren warfen durch die Eroberung von Seringapatnam am 4ten 
May i8oo, bey welcher der Sultan TippoSaib blieb, das gro¬ 
ße Reich von Mysore über den Haufen, und vergrößerten dadurch 
mehr als je ihre Macht in jenen Gegenden. Die Küste jenseits 
des Ganges ist in mehrere Reiche getheilt, unter denen Siam 
und Awa die vornehmsten sind. 
$. China. 
Tschu, ein Chinese, der Stifter der Dynastie Ming, 
iz68, war ein vortrefflicher Regent. Nur wenige von seinen 
Nachfolgern glichen ihm. Sching-tsong II. gerieth 1588 mit 
den Tatarn Man-tscheu, Ueberbleibseln der Niu-tsche, in ei¬ 
nen Krieg, worin sie unter Tai-tsu Leao-tong eroberten. 
Gegen Tschong - tsching wurde ein Aufruhr erregt, worin sich 
der Kaiser selbst entleibte, 1644. SeinePartey rief die Man- 
tscheu zu Hülfe, die das ganze Reich eroberten und Sckün - tschi 
auf den Thron setzten. Er fristete die jetzt regierende Dynastie 
Tsing. Die Prinzen ans derselben sind lobenswürdige Regen¬ 
ten,. besonders Kien-Long, 17z;, dem am irren März 17?- 
sein Sohn Ka - Hing folgte.
	        
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