©a b bit cäer, bie um biese Zeit entstauben unb halb auch großen
politischen Einfluß übten, genährt. Minber einflußreich war bie
Sekte ber Essener unb Essäer.
§• 118.
Palästina unter den Römern.
1) Der Zwist ber regierenben Familie brachte diese und bas
Land in Abhängigkeit von den Römern. Denn als die beiden
Brüder Hyrcanus II. und Aristobulus, der Erste von den
Pharisäern, der Andere von den ©abbucöern unterstützt,
sich um die Herrschaft stritten, riefen sie den Pompejns als
Schiedsrichter aus Syrien herbei (um 64). Er entschied für
Hyrcanus.
2) Von dieser Zeit an wurde das jüdische Reich immer mehr
von den Römern abhängig, so daß bald ihr Günstling, derIdu-
mäer Antipater eigentlich das Land verwaltete, während
Hyrcanus nur Hoherpriester blieb. A n tipa ter' s schlauer
und grausamer Sohn, Her ödes (der Große), legte sich so¬
gar mit Bewilligung der Römer den Königstitel bei (39), und
rottete das Haus der Makkabäer aus. — Geburt Jesu
Christi.
3) Nach des Her ödes Tod (um 1 n. Ehr.) wurde das
Reich unter seine Söhne getheilt: Archelaus wurde Ethnarch in
Indäa, Jdnmäa und Samaria; Philippus Tetrarch in
Galiläa und Peräa. — Archelaus, seiner Tyrannei wegen
in Rom verklagt, wurde von Augustus nach Vienna in Gal¬
lien verbannt (6 n. Ehr.), und darauf Judäa als ein Tbeil der
Provinz Syrien von römischen Procurât oren verwaltet.
Der fünfte derselben war Pontius Pilatus (27—36).
4) Herodes Agrippa, ein Enkel Her odes des Großen,
wurde durch Kaiser Claudius wieder König von ganz Palästina
(41). Aber nach seinem Tode (44) wurde das Land römische
vermeintliche Heiligkeit vvn lindern aussondern oder auszeichnen, die zahl¬
reichste und beim Volke einflußreichste Sekte. Sie nahmen nicht nur die
Lehren des alten Testaments, sondern auch die jüdische Tradition als gött¬
liche Offenbarungen an, und hielten mit großer Strenge auf genaue Be¬
obachtung des äußeren Cereinoniendienstes, was leicht Heuchelei oder Ver¬
kehrung aller sittlichen Begriffe zur Folge haben mußte. — Die Saddu-
cäer sollen von ihrem Lehrer Zadok den Namen bekommen haben; sie
hielten bloß das mosaische Gesetz für verbindlich. Ihr heftiger Wider¬
spruch gegen die Uebertreibungen der Pharisäer mußte sie leicht zu gänz-
Ücher Irreligiosität führen. — Die Essener, deren Name dunkel ist,
bildeten einen religiösen Orden, und führten ein zurückgezogenes, beschau¬
liches Leben.