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Er ft e Periode.
Von Gründung der Stadt bis zur Vertreibung der Könige
753—509 (1 245 a. XL).
§• 121.
Literatur.
1) Von den uns erhaltenen Schriftstellern sind für die erste
Periode die wichtigsten: Livius Buch I., das schönste feiner
vortrefflichen Geschichtsdarstellung. Dionysius Archäologie B.
I.—IV. Plutarch: Romulus und Num a.
2) Die Quell en 0 dieser Historiker, wie der römischen Ge¬
schichtschreibung überhaupt waren für die früheste Zeit bis auf
die gallische Eroberung vorzüglich nur m ü n d l i ch, namentlich
durch Nationallieder, fortgepflanzte Sagen; für die spätere Zeit:
die Annales maximi, eine Art Chronik, in welcher der jedes-
malige Pontifex maximus die Vorfälle und Begebenheiten des
Jahres auszeichnete. Die Libri magistratuum, welche die Reihen¬
folge der Magistrate enthielten. Die Tabellae der Censoren,
Commentani consulares, Acta senatus et populi; die Acta
diurna urbis, durch welche seit Julius Cäsars Zeit die Neuig¬
keiten des Tages ausgezeichnet und zu Rom bekannt gemacht
wurden. Die Famili cnn ach richten (imagines cereae,
laudes funebres).
3) Eine besonders wichtige Quelle waren die sogenannten
Annalisten, die ältesten Geschichtsschreiber Roms, seit dem
zweiten punischen Kriege, welche die römische Geschichte chroniken¬
artig nach der Reihenfolge der Jahre von der Gründung der
Stadt an ausgezeichnet haben, wie Q. Fab ius P i c to r, M. P o r-
cius Eato Censorinus u. A. — Von Allen diesen haben
übrigens wir theils nichts,. theils, wie von den historischen Na¬
tionalgedichten des Ennius (200 v. Ehr.) und Nävius (230
v. Ehr.) nur Fragmente übrig.
4) Die scharfsinnigen Forschungen der neuern Zeit über die
dunkle ältere Geschichte Italiens und Roms wurden zunächst
durch Niebuhr eingeleitet (gegen ihn Wachsmuth), dann
durch Gerlach, Schwegler und insbesondere Mommsen mit mehr
positiven Resultaten fortgesetzt.
9 29rgl. F. Lachmann, de fontibus historiarum Livii commentatio
prior. Gotting. 1822. comment. altera 1828. Wachsmuth, Ttim.
Gesch. S. 1—56.