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2) Doch bewirkte Cicero's vermittelnde Beredsamkeit, daß
der Senat eine allgemeine Amnestie beschloß, aber auch auf den
Antrag des Antonius die Acta Caesaris bestätigte. Die Ver¬
schworenen erhielten Provinzen, De ci mus Brutus Gallia Cis¬
alpina, M. Brutus Macédonien, Cassius Syrien. Sextus
Po mp ejus wurde zurückgerufen, und erhielt mit Sicilien den
Oberbefehl über die Flotte.
3) In Rom versuchte indessen der gewaltthätige und listige
Antonius an Casars Stelle zu treten. Cicero, sein muthi-
ger Gegner, wollte darum gegen ihn den jungen C. Julius
Octavius, Casars Neffe, Adoptivsohn und Erbe, der Liebe für
die Republik heuchelte, erheben. Octavius erhielt, als Anto¬
nius gegen den Willen des Senats den Decimus Brutus
mit Gewalt aus seiner Provinz verdrängen wollte, aber auf Ci-
cero's feurige Rede (erste Philippica 2. Sept. 44) als Feind
des Vaterlandes erklärt worden war, mit den beiden Consuln
Hirtius und Pansa das Commando gegen Antonius, der
bereits den Brutus in Mutina belagerte (Tumulte Mutinensis).
Antonius wurde bei Mutina geschlagen (April 43), flüchtete
mit dem Rest seiner Truppen über die Alpen und vereinigte sich
im jenseitigen Gallien mit den Legionen des Lepidus.
4) Octavius, durch den Tod der beiden im mutinensischen
Krieg mngekommenen Consuln an die Spitze des Heeres gestellt,
wechselte nun seine Rolle, womit er bisher die Freunde der Ver¬
fassung getäuscht, und knüpfte mit Antonius und Lepidus
insgeheiirr Verbindungen an. Er selbst zog mit seinen Legionen
nach Rom, erzwang 'ander den Willen des Senats für den^ Rest
des I. 43 für sich und Q. Pedius das Consulat und ließ auf
Antrag seines Collegen (die lex keäia) durch Volksbeschluß ein
außerordentliches Gericht zur Bestrafung der Mörder Cäsars
und aller Mitwisser des Mordes anordnen. Octavius verließ
darauf mit dem Heere Rom, und vereinigte sich in Oberitalien
mit Antonius und Lepidus. Bei einer Zusammenkunft des
Octavius, Antonius und Lepidus auf einer Insel des
Rhenus bei Bononia (Nov. 43) wurde das zweite Trium¬
virat verabredet. Sie wollten als triumviri reipublicae con-
stituendae die oberste Gewalt auf 5 Jahre unter sich theilen und
die republikanische Partei gemeinschaftlich verfolgen. Antonius
sollte die beiden Gallien, Octavius Afrika, Sicilien und Sar¬
dinien, Lepidus die beiden Spanien zu Provinzen erhalten;
Letzterer sollte in Rom bleiben, während Antonius und Oc¬
tavius den Krieg gegen M. Brutus und C. Cassius ver¬
folgten.