Full text: Geschichte der Griechen und Römer (Cursus 2)

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nisses mit Alarich beschuldigt, von dem mißtrauenden Hono- 
rius gemordet worden mi 408, drang Alarich von neuem 
nach Italien, eroberte und plünderte Rom 24. Aug. 410. Ala¬ 
rich zog darauf nach Unteritalien, wo er im Begriffe nach Si¬ 
cilien und Afrika überzusetzen, starb (410. Sein Grab bereiteten 
ihm die Gothen in dem "Flusse Busentus bei Eosentia). Sein 
Schwager und Nachfolger Athaulf ging mit den Gothen nach 
Gallien, heirathete Placidia, des Honor ins Schwester, die 
bei der Eroberung Roms in seine Hände gefallen war, und ließ 
stch im Einverständniß mit Honor ins mit seinem Volke in 
Südgallien am Fuße der Pyrenäen nieder (seit 412). Dies war 
der Anfang des Königreichs der Westgothen im südwest¬ 
lichen Gallien und Spanien mit der Hauptstadt Toulouse. 
§. 221. 
Fortsetzung. 
1) Val en tint an III. 425—455, ein Sohn der Placidia 
aus einer zweiten Ehe (mit Constantius, einem Feldherrn des 
Honorius), erst 6 Jahre alt, folgte unter Vormundschaft seiner 
Mutter auf Honorius, während Bonifacius und Aetius, 
die beiden letzten großen römischen Feldherren, die Stützen des 
Reiches waren. Aber ihr Zwist führte bald das Verderben her¬ 
bei. Bonifacius, Statthalter in Afrika, durch Aetius der Pla¬ 
cidia verdächtig, rief, um sich zu retten, die Vandalen aus 
Spanien nach Afrika hinüber 429, die nun unter ihrem König 
G ei sert ch (Genserich) daselbst mit der Hauptstadt Karthago 
(seit 439) ein Reich gründeten, das sich bald über Sardinien, 
Corsita und einen Theil Siciliens erstreckte, und insbesondere durch 
seine Seemacht furchtbar war. 
2) Britannien ward schon früher von den Kaisern (seit 
407) preisgegeben, worauf Picten und Scoten das Land durch 
ihre Einfälle heimsuchten, bis im I. 449 sächsische Stämme unter 
Hengist und Horst von der deutschen Küste herüberkamen und 
dort die Herrschaft der Angelsachsen gründeten. — In Gal¬ 
lien hielt Aetius einen Theil der Herrschaft aufrecht gegen Fran¬ 
ken und Burgunder, und schlug im Vereine mit Westgothen 
und andern deutschen Schaaren, die unter Attila vordringcnden 
Hunnen in der furchtbaren Schlacht auf den cata lau ni sch en 
Feldern (Chalón» sur Marne) zurück 451. 
3) Der schwache Valentin)an, nur den Lüsten ergeben, 
tödtete mit eigener Hand den von ihm gefürchteten Aetius, die 
letzte Stütze des Reiches (454), ward aber nachher auf Anstiften 
des Senators Petro nius Maxi mus von zwei Freunden des 
Aetius ermordet (455). 
4) Maximus, nun Kaiser, nöthigte Valentinian s Wittwe
	        
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