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16. Der Frosch.
Den Winter hindurch liegen die Frösche im tiefen
Schlammgrunde der Flüsse und Teiche starr und steif,
ohne zu essen und zu athmen. Da klopft der Frühling
an die große Fensterscheibe ihres Zimniers. Nun stehen
mit vielen anderen Thierlein auch die Frösche vom Win¬
terschlafe aus und heben sich vom tiefen Grund nach
oben.— Die Vögel tragen Futter in ihr Nest, die
Schafe führen ihre Lämmer auf die Wiese, ünd die Frösche
freuen sich auch des Frühlings. Erst steckt ein einzelner
den Kops empor über's Wasser und quakt in kurzen,
tiefen Tönen; dann fallen zwei, drei andere ein, und zu¬
letzt der ganze Chor. Zwei dicke Schallblasen treten da¬
bei dem Männchen an der Seite des Halses hervor, die
den Schall verstärken helfen.
Bald legen die Frösche ihre Eier. Große Massen,
dem Eiweiß ähnlich, hängen sie an die Wasserpflanzen.
In der schleimigen Masse sieht man dunkle Pünktchen.
Aus jedem derselben wird ein Frosch. Das Wasser ist
die Wiege der jungen Frösche; die Maienluft schaukelt sie
gelinde. Weiße Hahnenfußblüten und gelbe Dotterblumen
sind die bnnte leichte Decke. Die Sonne brütet mit ihren
warmen Strahlen die Eier aus. Das Pünktchen in dem
Froschlaich wird größer und größer, die gallertartige
Masse zertheilt sich endlich, und der junge Frosch schlüpft
aus. Welch' wunderliche Gestalt zeigt er! Ein rundes,
schwarzes Körperchen und daran ein langer, breiter Schwanz,
das ist das ganze Thier. An dem Körper ist noch kein
Unterschied von Kopf, Hals und Rumpf zu merken; nur
die Augen und den Mund fehen wir daran und an den
Seiten zwei zartgefaserte Häutchen. Das sind die Kie-
i* men, durch die das Thier Athem holt. Sie sind näm¬
lich so eingerichtet, daß sie die Luft aufnehmen können,
die im Wasser enthalten ist. Mit Hilfe des Schwanzes
kann sich der junge Frosch, den man in diesem Zustande
Kaulquappe nennt, links und rechts, nach oben und
nach unten fortbewegen. Nach einiger Zeit fangen die
beiden Hinterfüße an zu wachsen. Zuerst sehen sie wie
zwei Häkchen aus, werden aber bald größer, bis sie end¬
lich Schenkel, Zehen und Schwimmhäute bekommen haben.
Nun geht es mit dem Schwimmen schon besser; viel sel-
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