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Alte Geschichte.
vor andern griechischen Staaten aus. Unter PerieleS
insbesondere ward diese Stadt der Sitz der Wissenschaft
und Kunst, und durch Tempel und andere öffentliche Ge¬
bäude, welche jetzt aufgeführt wurden, so wie durch viele
herrliche Bildsäulen und andere Werke, welche die Kunst
hervorbrachte, eine der schönsten Städte der Erde. Aber
nicht nur Athen, sondern auch Griechenland überhaupt, ja,
zum Theil noch früher, auch die griechischen Inseln und
Pfianzorte, erfreuten sich eines im Laufe der Zeit fast bis
in das Unglaubliche steigenden Kunstreichthums. Phidias,
Polycletus, Myron, die beiden Pythagoras;
Scopas, Praxiteles, Lysippuö. Polygnotus,
Apollodoruö, Zeuxis, Parrhasius, ApelleS.
7. Von der Religion der Griechen.
Auch die Religion dieses Volkes zeichnete sich in viel¬
facher Hinsicht aus. Darin kam zwar die griechische Göt¬
terlehre mit der Lehre der übrigen heidnischen Völker über¬
ein, daß auch die Griechen die leibliche Natur vergötterten.
Aber ein Neichthum und eine Mannigfaltigkeit,
wie bei keinem vorgriechischen Volke, herrschte in der griechi¬
schen Götterwelt. Die Ursache hievon lag wohl theils in
dem schöpferischen Geiste der Griechen überhaupt, theils
darin, daß sie einen großen Theil der vorgriechischen Göt-
tcrwelt von andern Völkern überkommen hatten. Auch un¬
terschied sich die griechische Götterwelt von der vorgriechischen
dadurch, daß die Götter der Griechen nicht in jenen wunder¬
baren Gestalten des Morgenlandes, sondern als höhere
Menschen in reinerer, höherer Menschengestalt
dargestellt wurden. Das war den Griechen eigentümlich,
daß sie unter allen Erscheinungen der Natur den Menschen
ats die erste und herrlichste auszeichneten, und in seiner
Gewalt die höchste sinnliche Offenbarung des göttlichen
Wesens erkannten.-An die Götter reihten sich, in dem Glau¬
ben der Griechen, die Heroen und Genien an. Recht
eigentlich in einer Genienwelt lebte der Grieche, und die
lebendige Phantasie der Griechen hat in diesem Kreise sehr
viel Sinnvolles und Liebliches erschaffen. „Auch sprach
der Mund der Unsterblichen immer fort zu den Sterblichen.