Full text: Lehrbuch der allgemeinen Geschichte

Vierter Zeitraum. Don 325 bis 30 v. Ehr. 195 
chenlands gehorchten, endlich Lysimachus, der Statt¬ 
halter von Thracien, einen Bund mit einander, um der 
Übermacht des Antigonus mit vereinter Kraft zu widerste¬ 
hen. Die Verbündeten verlangten Abtretung einiger Pro¬ 
vinzen und Theilung der königlichen Schätze von Antigonus. 
Da aber dieser die Erfüllung der Federung verweigerte, kam 
es zu einem Kriege, welcher vier Jahre lang Syrien, 
Kleinasien und Griechenland zerrüttete. 
Schnell eroberte (314) Antigonus Syrien und Phö- 
■nieten, nur Tyrus kam erst (313) nach einer Belagerung 
von fünfzehn Monaten in seine Gewalt. Dann demüthig- 
te er den Eassander in Carien, und gründete mit rastlo¬ 
sem Eifer eine Seemacht. Zwar wurde sein Sohn De¬ 
metrius (PoliorceteS) bei Gaza (312) von Ptcle- 
maus geschlagen, und Seleucus bemächtigte sich in eben 
diesem Jahre Babyloniens wieder. Aber bei allem Wech¬ 
sel des Kriegsglückes gab Antigonus bei dem Friedens- 
sch-uste (311) nur so weit nach, daß er dem Ptolemaus, 
Lysiniachuö und dem macedonischen Eassander bestätigte, 
was sie besaßen. SeleucuS war von dem Vertrage aus¬ 
geschlossen, konnte jedoch nicht mehr auS Babylonien ver¬ 
trieben werden. 
Bald hierauf,311) ließ der macedonische Eassander 
Rorane und deren Sohn Alexander, welcher mehr 
und mehr die Aufmerksamkeit der Macedonier auf sich zog, 
ermorden. Einige Jahre nachher (300) bewog eben die¬ 
ser Eassander durch trügerische Verheißungen den alten Po- 
lylperchon, daß er den Hercules, den siebzehnjähri¬ 
gen Sohn der Barsine, auS der Welt schaffte. Um diese 
Zeit (308) wurde auch Cleopatra, die Schwester Ale¬ 
xanders des Großen, auf Veranstaltung des Antigonus 
getödtet. So war jetzt von dem unglücklichen Hause deS 
großen Königs nur noch Thessalonice, die Gemahlin Eas- 
sanoers, übrig. 
Hierauf stritten sich die Statthalter um daö in der 
letzten Zeit vielfach beuncubigte Griechenland, gleichsam als 
um eine gemeinschaftliche Beute; jeder aber gebrauchte den 
Vorwand: er wolle Griechenland befreien. 
Doch dieser Streit genügte dem Ehrgeize deS Anti¬ 
gonus noch nicht. Er harre mittlerweile unverdrossen ao 
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