Full text: Lehrbuch der allgemeinen Geschichte

Vierter Zeitraum. Von 523 bis 50 v. Ehr. 23g 
denS unterzogen. Sie mußten (l8Q) allen ätolischen 
Städten, welche feit Flamininus unter römische Herrschaft 
gekommen waren, entsagen, fünf hundert Talente bezah¬ 
len , ein Schutz- und Trutz - Bündniß mit den Römern 
schließen und die römische Oberherrschaft anerkennen. 
Gleicher Gestalt suchten die Römer den achäischen 
Bund seit dem Siege über Syrien auf mannigfaltige 
Weise zu schwachen. — Tod Philopö mens, Hanni- 
balö und Scipio Africanuö des altern (183). 
Den Köllig von Makedonien hatte Rom zur Zeit 
des syrischen Kriegs mit großer Schonung behandelt, um 
an ihm einen treuen Bundesgenossen zu haben. Auch 
war es wirklich der römischen Gewandtheit gelungen, 
diesen König, welcher^ vorher die Ätolier des Wahnsinns 
beschuldigt hatte, weil sie zuerst die Römer gegen ihn, 
dann den Antiochus gegen die Römer nach Griechenland 
gerufen, zu bewegen, daß er die ihm noch übrigen Kräf¬ 
te anwaudte, um im Dienste Roms denselben AntiochuS 
aus Europa vertreiben zu helfen. Bald aber nach der 
Schlacht bei Magnesia erfuhr er nur Undank von den 
Römern, indem sie nichts unterließen, um ihn vollends 
aller Selbstständigkeit zu berauben, bis er endlich (l7y) 
vor Gram starbt 
H. Macedonien wird (i48 v. Ehr.) zur römi¬ 
schen Provinz gemacht. 
Perseus, Sohn und Nachfolger Philipps II., hatte 
den Plan entworfen, sich von der Herrschaft Noms frei 
zu machen. Da sein Vater noch in den letzten Zähren 
mit vielem Eifer sich zum Kriege gerüstet hatte, so fand 
er eine volle Schatzkammer und ein zahlreiches, wohlge¬ 
übtes Heer. Griechische und asiatische Staaten, Thracien 
und Zllyrien, ja, selbst Carthago konnten leicht von ihm 
gewonnen werden. Allein sein thörichter Geiz trieb die 
Bastarner, ein kriegerisches, vielleicht deutschesVolk, zu¬ 
rück , und so bewirkte überhaupt die Niedrigkeit seiner 
Denkart, wozu noch Mangel an Feldherrn - Tugenden 
kam, daß bei vielen und großen Mitteln, welche ihm zu 
Gebote standen, sein Plan dennoch mißlang. Den hau-
	        
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