Neuere Geschichte.
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Theil seines vorigen Umfanges. DaS russische Heer blieb
fortwährend in Polen stehen.
5. Die gänzliche Auflösung Polens.
Indeß noch einmal raffte sich die polnische Nation zu¬
sammen. Der tapfere Ko s zi us k o leitete den Aufstand, und
stellte sich an die Spitze des verbündeten Heeres. Doch
kaum hatte der Kampf der freisinnigen Männer mit Glück
begonnen, als Polen seinem Schicksale unterlag. Der un¬
glückliche Tag bei Macziew ice (10. Oct. 1704) lieferte
den tapfern Kosziusko, mit Wunden bedeckt, in russische
Gefangenschaft, und mit ihm war Alles verloren. Erstür¬
mung und Blutbad von Praga durch Suwarow (4. Nov.
1704). Bald ward ganz Polen unterworfen. Österreich,
Preußen, Rußland theilten (1705) die Überbleibsel des
unglücklichen Staates unter sich. Der König Stanislaus
Poniatowski dankte (25. Nov. 1705) ab, erhielt ein Gna¬
den-Gehalt, und starb wenige Jahre nachher (12, Fe¬
bruar 1798) zu Petersburg.
,!V.
Das osmanische Reich.
Unter Mustafa III. ( 1757 - 1774), dem Sohne
Achmets III. und dem Nachfolger des unbedeutenden O s-
rnans III. (1754-1757), eines Bruders Mahmuds I., ward
jener erste Krieg mit Catharina II. geführt, dessen Ende jedoch
Mustafa nicht erlebte. Erst unter seinem Bruder und Nach¬
folger Abdul-Hamid (1774 - 1780) ward (17 74) der
Friede zu Kutschuck Kainardge geschlossen. Unterwerfung
der Krimm unter Rußland (1785); der russisch-österreichi¬
sche Krieg mit der Pforte (1787 - 1792). Die Friedens-
Verträge zu Szistowa ( 17Q1 ) und Jassy (1792) wurden
unter dem Neffen und Nachfolger Abdul-Hamids, Se-
liurlìi. (1789 - 1807), geschlossen.