Erster Zeitraum. Von 1517 bis 1789. 65 7
sollten Verdienst, Geschicklichkeit, Erfahrung und Recht¬
schaffenheit genügen. Auch ward festgesetzt, daß die Stan¬
de nur über solche Dinge berathschlagen könnten, welche
ihnen vom Könige vorgelegr waren. — Wahrend dieser
iitnerit Streitigkeiten waren die Dänen (Sept. 1768),
als Verbündete Rußlands, in Schweden eingefallen, wur¬
den aber bald durch die ernsten Erklärungen Englands
und Preußens zuerst (9. Oct. 17 83) zum Waffenstill¬
stände, und dann (y. Iulp 1789) zur Verzichtleistung
auf alle Theilnahme an diesem Kriege genöthigt. — Der
Kampf mit Rußland ward hauptsächlich zur See fortge¬
setzt. Das Glück wechselte. — Endlich nachdem Gu¬
stav M. (9. Zuly 1790) einen herrlichen Sieg mit der
Scheerenflotte in Svenska-Sund gewonnen hatte, be¬
schloß er, weil England und Preußen ihm den erwarte¬
ten Beistand nicht leisteten, Frieden zu machen. Der
Vertrag ward den 14 August 1790 in der Ebene von
W erelä geschlossen; die Grunzen Rußlands und Schwe¬
dens wurden nach dem Sinne der früheren Vertrage wie¬
der hergestellt, auch erkannte Rußland die bestehende Ver¬
fassung Schwedens an.
Bald aber nachdem der treffliche König die Selbst¬
ständigkeit seines Vaterlandes in Bezug auf Rußland sol¬
chergestalt befestigt hatte, fiel er (16. Marz 17Q2) als
ein Opfer des Meuchelmordes.
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Dänemark.
Unter Friedrich V. (1746 - 1766 ), dem Sohne
und Nachfolger Christians VI., geschah Vieles für das
innere Gedeihen Dänemarks. Auch ward ein Krieg mit
diesem Staate durch den Sturz Peters III. von Rußland
glücklicher Weise abgewendet. Unter Christian VII. (1766-
1808), dem Sohne und Nachfolger Friedrichs V., er¬
eignete sich im Fahre 1772 auch in Coppenhagen eine Re¬
volution, welche aber mit der in Stockholm nichts gemein