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wurden entlassen und ein neues Ministerium aus den Reihen 
der Feuillans gebildet. 
3) Hiermit war der Bruch der Mehrheit der Nationalver¬ 
sammlung mit dem Könige ein entschiedener und unversöhnlicher 
geworden. Die Gironde, vom Hofe zurückgestoßen, ließ in 
arger Verblendung geschehen, daß die Anarchisten mit Hilfe der 
aufgeregten niedern Volksklassen Auflaufe hervorriefen, wie die 
schmählichen Auftritte am 20. Juni, wo der König von den Pi¬ 
kenmännern der Vorstädte in den Tuilerien persönlich mißhandelt 
wurde, um von ihm die Genehmigung der Decrete zu erzwinge«. 
Die Parteien bereiteten Alles zum Sturze des Königthums vor. 
4) Dieser wurde übrigens beschleunigt, als indessen auch die 
Kriegserklärung Preußens erfolgte und der Oberfeldherr der Ver¬ 
bündeten, der Herzog von Braunschweig, von Coblenz aus 
(am 25. Jul.) unter dem Einflüsse der Emigranten ein eben so 
heftiges als unpolitisches Kriegömanifest ergehen ließ. Es 
wird darin gesagt, daß die verbündeten Souveräne ihre Truppen 
nach Frankreich rücken lassen, um der Anarchie daselbst ein Ende 
zu machen und dem Könige seine rechtmäßige Gewalt zurückzu¬ 
geben. Die Nationalgarden, die Widerstand leisten, sollen als 
Rebellen behandelt, Städte und Dörfer, welche die Waffen ergrei¬ 
fen, niedergebrannt werden. Würde man aber mit Gewalt in 
das Schloß der Tuilerien dringen, und würde der königlichen 
Familie Zwang geschehen, so solle eine eremplarische und für 
immer denkwürdige Rache genommen und die Stadt Paris der 
militärischen Erecution und einer gänzlichen Zerstörung überlie¬ 
fert werden. 
5) Die Wirkung dieses herausfordernden Manifestes war 
eine entgegengesetzte; sie vereinigte die Parteien zum gemeinsamen 
Widerstande und hieß vor Allem deren Führer die dadurch her¬ 
vorgerufene ungeheure Gährung der Gemüther benutzen, um das 
längst gewünschte Ziel, die Abschaffung des Königthums, zu errei¬ 
chen. Am 9. Aug. verlangte der Maire Pethion im Namen 
der Hauptstadt vor der Nationalversammlung die Entsetzung des 
Königs und die Ernennung der Minister durch die Versammlung. 
Die Entscheidung der Frage ward auf den folgenden Tag ver¬ 
schoben. 
6) Da ertönten um Mitternacht die Sturmglocken; die Be¬ 
wohner der Vorstädte St. Antoine und St. Marceau, so wie die 
föderirten Marseiller und Bretagner, die zur Feier des 14. Juli 
nach Paris gekommen und dort geblieben waren, sammelten sich, 
um die Tuilerien anzugreifen. Man bemächtigte sich zunächst des 
Stadthauses, setzte einen neuen revolutionären Gemeinderath ein, 
der den Oberbefehl über die Nationalgarde an den Bierbrauer 
Santerre, den Anführer der Vorstädter von St. Antoine, über¬ 
trug. Als die Insurgenten dem Schlosse sich näherten, begab sich