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48. Constantin der Große 333. — Theodosius
der Große 39 5.
Das römische Reich war, trotz aller Zerstörung im Innern,
indessen durch fortwährend geführte Kriege so groß geworden,
daß alle damals nur einigermaßen bekannte Länder dazu gehör¬
ten. Dies Alles zu übersehen, erforderte einen tüchtigen Mann,
und doch hatten die meisten Kaiser keine Lust, sich viel um die
Regierung zu bekümmern. Daher geschah es denn, daß es sich
manche dadurch leichter machten, daß sie sich noch einen oder
mehrere Reichsgehülfen oder Mitkaiser annahmen, die sich in die
Provinzen theilten. So gab es zu Anfänge des 4ten Jahrhun¬
derts nicht weniger als 6 solcher Nebcnkaiser, die mit einander
regierten. Einer darunter, gerade der Jüngste, Constantin,
war ein Schlaukopf. Er machte den Plan, sich zum Allein¬
herrscher von Rom zu machen; dazu warf er den Samen der
Zwietracht unter die 5 andern, hielt sich immer an die stärkere
Partei, bezwang so Einen nach dem Andern, bis endlich außer
ihm nur noch Einer übrig war, der ihm denn auch bald unter¬
lag. In einem dieser Kriege hatte er eine merkwürdige Erschei¬
nung. Schon immer nämlich war er den Christen geneigt ge¬
wesen, und hatte die Verfolgungen gegen sie streng verboten;
daher denn auch eine Menge von ihnen in seinem Heere dien¬
ten, und ganze Regimenter aus Christen bestanden. Eines Mit¬
tags, als er eben mit seinen Soldaten dem Feinde entgegen
rückte, sah er über der sinkenden Sonne die helle Gestalt eines
Kreuzes strahlen, über dem man deutlich die Worte erkannte:
„in diesem Zeichen wirst du siegen!" — Constantin starrte voll
Erstaunen die Erscheinung an; auch seine Soldaten sahen das
Nämliche. Unruhig, was das wohl zu bedeuten habe, schlief
er Abends ein. Da erschien ihm im Traume unser Heiland
mit seinem Kreuze, und befahl ihm, ein dem ganz ähnliches
Kreuz machen zu lassen., welches in allen Schlachten vor dem
Heere vorgetragen würde. Constantin that es sogleich, und
hatte die Freude, daß von nun an alle seine Feinde vor ihm
weichen mußten. Mag man auch die Erzählung deuten, wie
man will, so bleibt doch so viel gewiß, daß Constantin von der
Zeit an sich zum Christenthum wandte, eine Begebenheit
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