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und niedersachsische, der burgundische, niederrheinische und fränki¬ 
sche, oberrheinische, der schwäbische, baiersche und östreichischei Diese 
Eintheilung blieb bis auf die neueren Zeiten. 
Vor Maximilian hatte es noch keine Posten gegeben. Wollte 
man nun entfernten Freunden und Verwandten von sich Nach¬ 
richt geben, so mußte man mit vielen Kosten einen Boten schicken. 
Nur einige Handelsstädte hielten sich solche Boten, die regelmä¬ 
ßig an gewissen Lagen abgingen, und für schweres Geld auch 
wohl für Andere Briefe und Pakete Mitnahmen. Aber wie weit¬ 
läufig war das nicht! In Frankreich hatte man schon etwas frü¬ 
her, unter Ludwig XI., den Anfang dazu gemacht. Da that ein 
deutscher Edelmann, Franz von Taxis, dem Kaiser Maximi¬ 
lian den Vorschlag, zwischen Wien und Brüssel (damals der 
Hauptstadt der Niederlande) eine reitende Post anzulegen. Der 
Kaiser fand das sehr vernünftig, und ernannte den Taxis zum 
Gencralpostmeister. Dies war der erste Anfang. Alle Fürsten 
sahen den großen Vortheil des Postwefens ein, und Taxis hatte 
von der Einrichtung einen bedeutenden Gewinn. Daher legte er 
mit Erlaubniß des Kaisers noch mehrere Posten an; ja er brachte 
es dahin, daß der Kaiser den Befehl ertheilte, daß keine Posten 
außer denen des Herrn von Taxis geduldet werden sollten. Seine 
Nachkommen erhielten endlich das Recht, daß das Generalpost- 
mcisteramt bei der Familie erblich verbleiben sollte, und so ist es 
noch bis auf den heutigen Tag. Die Familie Taxis wurde nun 
immer reicher, und stieg endlich bis zur fürstlichen Würde empor. 
Indessen richteten späterhin die größeren deutschen Fürsten eigene 
Posten in ihren Ländern ein, und fanden sich darüber mit dem 
Fürsten Taxis ab, so daß dieser nur noch in manchen Gegenden 
Deutschlands eigene Posten hat. 
Unter Maximilians Regierung ereignete sich die große Bege¬ 
benheit, die man die Reformation nennt; und die mit Recht eine 
neue Periode eröffnet. Doch muß erst Einiges über die wichtigen 
Entdeckungen im löten Jahrhundert gesagt werden. 
77. Entdeckung des Vorgebirges der guten 
Hoffnung 1486, und von Amerika 1492. 
Ostindien, oder, wie cs sonst schlechthin genannt wurde, In¬ 
dien, bringt so viele köstliche Producte hèrvor, daß sie von jeher 
Weltgeschichte für Töchter. II. 14
	        
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