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umgeschifft waren, wurde himmelangst; sie verlangten durchaus
zurückgeführt zu werden, da sie schon seit mehrern Tagen kein
Land mehr sahen, denn Diaz war, ohne es zu wissen, schon über
die Südspktze von Afrika hinaus. Alle Vorstellungen halfen bei
dem unklugen Schiffsvolke nichts; er mußte umkehren. Aber das
war ihm zum -Heil, denn er fand auf diesem Wege — die ge¬
suchte Südspitze, die er, wegen der ausgestandenen Stürme, das
stürmische Vorgebirge nannte. Als er aber zurückgekehrt war, und
dem Könige Bericht abstattcte, rief dieser aus: „Nein! es soll das
Vorgebirge der guten Hoffnung heißen; denn nun ist
Hoffnung da, auch den Weg nach Indien zu finden." Dies ge¬
schah 1436, ein wichtiges Jahr.
Der gläubige König hatte Recht. Die Hoffnung war nicht
nur da, sondern sie wurde auch erfüllt, aber erst, nachdem eine an¬
dere, noch weit wichtigere Entdeckung gemacht worden war. Das war
die von einem ganz neuen Erdtheile, von Amerika. Doch ehe
wir diese erzählen, mag noch erwähnt werden, daß auch ein Deut¬
scher sich zu jener Zeit als Seefahrer und Reisebeschreiber berühmt
gemacht hat, Martin Behaim aus Nürnberg. Da er ein be¬
rühmter und oft erwähnter Mann ist, so mögen hier einige Nach¬
richten von ihm stehen.
Martin Behaim war eines geachteten Nathsherrn in Nürn¬
berg Sohn, und lernte in den Jünglingsjahrcn die Handlung.
Nachdem er eine Zeitlang in Salzburg gelernt hatte, ging er nach
Venedig, dann nach Mecheln in den Niederlanden, trieb hier Tuch¬
handel, und bereiste mehrmals die Messe von Frankfurt am Main.
Dabei war er ein thatiger, wißbegieriger Kopf, und lernte auch
Mathemarik, die ihm nachher gar sehr zu Statten kam. So ist
cs mit vielen Kenntnissen und Fertigkeiten, die man nicht nöthig
zu haben glaubt, und die uns doch oft in der Zukunft großen
Nutzen gewahren. In Mecheln, und besonders in Antwerpen,
wohin er auch oft reisen mußte, wurde er mit mehrern Leuten
bekannt, die auf den azorischen Inseln wohnten. Denn auf die¬
sen Inseln hatten sich viele Leute aus Flandern niedergelassen. Er
hörte von ihnen erzählen, wie es dort ganz anders als im Nor¬
den sey, und wie thatig der König von Portugal Schiffe auf
Entdeckungen aussendete. Da erwachte in ihm, der schon immer
ein Freund von Reifen gewesen war, eine solche Reifelust, daß