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12. Der westphälische Friede 1648. Noch 14 Jahre 
nach Wallensteins Tode wüthete der Krieg in dem unglücklichen 
Deutschlande fort. Zwar trat der Kurfürst von Sachsen, der es 
nie recht ehrlich mit den Schweden gemeint hatte, schon ein 
Jahr nach jener Scene in Eger zu des Kaisers Partei über, 
und schloß mit ihm einen Frieden in Prag. Aber das änderte 
in der Sache selbst eben so wenig, als der Tod des Kaisers im 
Jahre 1637, dem sein Sohn Ferdinand III. folgte. Viele 
treffliche Generale beider Theile fanden ihren Tod. Auch der 
herrliche Bernhard von Weimar starb, wahrscheinlich von 
den Franzosen, seinen Bundesgenossen, vergiftet, weil sie auf 
seinen Ruhm eifersüchtig waren. — Schon gleich nach dem 
Prager Frieden hatte man angefangen, über einen allgemeinen 
Frieden zu unterhandeln. Aber es hält ja oft schon schwer, 
daß sich zwei Feinde vertragen; wie viel schwerer bei einem 
Streite, in welchen so viele Fürsten verwickelt waren, von denen 
jeder einen Vortheil bei dem Frieden für seine Kriegsopfer haben 
wollte. Daher ist es kein Wunder, daß man 12 ganzer Jahre 
verhandelte, ehe man zum Schluß kommen konnte, besonders 
da die Franzosen, die mit zum Frieden hatten gezogen werden 
müssen, die Verhandlungen aufhielten, und meisterhaft verwirr¬ 
ten. Endlich — endlich wurde der langersehnte Friede in Mün¬ 
ster und Osnabrück unterzeichnet; man nennt ihn daher den 
westphälischen Frieden. Das Wichtigste darin war, daß 
für die Evangelischen völlig freie Religionsübung ausgemacht 
wurde; nur für die kaiserlichen Erbländer wurde beschlossen, daß 
in Schlesien die evangelischen Herzoge und die Stadt Breslau 
die bisherige evangelische Religionsübung behalten, und die 
übrigen Protestanten drei neue Kirchen bei Schweidnitz, Jauer 
und Glogau bauen dürften *). Auch wurde die Schweiz erst 
Neffe, wozu Schiller in Wallensteins Tod ihn macht. Sein zartes 
Verhaltniß zu Wallensteins Tochter und sein tragisches Ende sind nur 
Erfindungen des trefflichen Dichters. 
*) Diese drei hölzernen Kirchen, welche in Schweidnitz und Lauer noch, 
aber vor dem Thore stehen, heißen daher Gnadenkirchen. In Glogau 
steht die Friedenskirche nicht mehr vor dem Thore, sondern die Stadt 
hat jetzt eine steinerne evangelische Kirche innerhalb der Mauern. 
•fr
	        
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