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I. Der Frühling.
1. Frũhlingszeit.
O Frühlingszeit, o Frühlingszeit,
du kannst mir sehr gefallen!
Das klare Bächlein rinnet frei,
mit Blüten kommt der grüne Mai; —
o Frühlingszeit, o Frühlingszeit,
du kannst mir sehr gefallen! e
2. Der Frũühling.
»Schöner Frühling, Komm doch wieder, lieber Frühling, kKomm
doch baldl« Das haben die Kinder oft genug gesungen. Nun hat
er ihre Bitten erhört, er ist wieder da und schaut mit freundlichen
Augen unsere Erde an.
Wie schnell sind Schnee und Eis verschwunden unter den
warmen Strahlen der Frühlingssonne, die jeden Tag am Himmel
höher emporsteigt und längere Zeit verweilt! Lustig murmeln und
rauschen die Bächlein. Sie Können nun wieder froh sein, denn sie
haben die schwere Eisdecke, die der Winter ihnen aufgelegt hatte,
von sieh geworfen.
überall fängt es an zu grünen und zu blühen. An manchen
Baäumen finden wir schlanke Kätzchen, und bald sprieben auch
aus den kleinen, braunen Knospen zarte Blättchen hervor. Die
Obstbäume im Garten entfalten ihre schneeweiten oder rötlichen
Blüten. Besonders scheint sich dié Robkastanie des Erühlings
zu freuen. Schnell streckt sie ihm aus der dicken, braunen
Knospe ihr Fingerblatt wie eine lange Hand entgegen und steckt
ihm zu Ehren auf allen Zweigen ihre schimmernden Blütenkerzen
auf. Kräftig wächst das Gras auf der Wiese. Blauveilehen mit
suüßem Duft versteckt das Köpfchen bescheiden unter grünen
Blattern. Die goldgelbe Dotterblume mit ihren saftigen Blättern
Deutsche Jugend 1I.
Klet