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er, „einem Deutschen ergebe ich mich!" zog zwei Ringe vom
Finger, und gab sie ihm zum Zeichen der Gefangenschaft. Der
Ritter brachte ihn zum Herzoge von Alba, und dieser, nachdem
er sich drei Mal geweigert hatte, zum Kaiser. Karl hielt gerade,
von seinem ganzen Gefolge umgeben, mitten in der Haide. Da
näherte sich ihm Alba mit dem tiefgebeugten Kurfürsten, der
allgemeines Mitleiden erweckte. Das Blut lief ihm von der
zerhauenen Wange herab, sein Panzerhemde war mit Blut be¬
deckt. „Herr Gott! erbarme dich mein!" sagte er; „nun bin
ich hier!" — Alba half ihm vom Pferde, wahrend Aller Blicke
auf ihn gerichtet waren, und eine Lodtenstille herrschte. Er
wollte sich auf ein Knie niederlassen; Karl verbat es. Er zog
den Blechhandschuh aus, dem Kaiser nach deutscher Weise die
Hand zu reichen; Karl wendete sich ab. „Großmachtigfter,
allergnädigster Kaiser!" — sing er an. „So?" siel ihm Karl
ins Wort, „bin ich nun euer gnädigster Kaisers Ihr habt mich
lange nicht so geheißen!" — „Ich bin," fuhr der Kurfürst
fort, „Euer kaiserlichen Majestät Gefangener, und bitte um ein
fürstliches Gefangniß!" — „Wohl!" rief Karl, „ihr sollt ge¬
halten werden, wie ihr es verdient!" — Der arme Kurfürst!
— Was ist doch irdische Größe? —
Nun ging Karl vor Wittenberg, wo die Kurfürstin mit
ihren Kindern war. Karl verlangte, daß gleich die Thore geöff¬
net würden; sonst würde er ihnen den Kopf des Kurfürsten hin¬
einschicken. Die muthige Frau aber ließ sich nicht schrecken; sie
mochte wohl die Drohung nicht für Ernst halten. Da sprach
Karl wirklich das Urtheil aus: daß „Johann Friedrich, der sich
Herzogen zu Sachsen nannte, wegen seiner Rebellion u. s. w.
ihm zur Bestrafung, und Andern zum Exempel, durch das
Schwert vom Leben zum natürlichen Gericht fürgebracht werden
sollte," und befahl zugleich, das Urtheil wirklich zu vollziehen.
Als die Männer, die es dem Kurfürsten ankündigen sollten, in
sein Zelt traten, saß er gerade mit seinem Mitgefangenen. Her¬
zog Ernst von Lüneburg, am Schachbret. Wie wahr es ist,
daß Menschen, die im Glück große Schwäche zeigen, oft im
Unglück eine starke Seele offenbaren, zeigte sich auch bei ihm.
Ohne zu erschrecken, antwortete er: „ich kann nicht glauben,
daß *der Kaiser dermaßen an mir handeln sollte. Ist es aber