sauste fürchterlich in den Gipfeln -er Eichen. Unter die¬
sen Schrecknissen der Natur erschienen plötzlich, auf allen
Höhen umher, die deutschen — als Feinde, und schleu¬
derten auf die zusammengedräugten Haufen der Römer
ihre Geschosse herab. Diese in ihrer schweren Rüstung,
auf schlüpfrigem Boden, und mit Waffen, die durch den
anhaltenden Regen schon verdorben waren, konnten sich
wenig vertheitigen. Dennoch setzten sie, unter beständig
gen Anfällen, ihren Zug fort, und gelangten am Abend
zu einem Platze, wo ein Lager aufgeschlagen werden
konnte. So ermüdet auch alle waren, bothen ste dennoch
die äußersten Kräfte auf, Verschanzungen zu errichten,
die den Feind zurückhalten konnten: um sich wenigstens
eine ruhige Nacht — vielleicht die letzte — zu verschaf¬
fen. So wurde der Tag unter Furcht und Hoffnung er¬
wartet. Am Morgen verbrannte man alles, was an
Gepäck entbehrlich war; die Soldaten wurden dadurch
leichter zum Kawpf, der Troß kleiner; diesen, so wie die
Weiber und Kinder, deren eine große Menge bey dem
Zuge war, weil man keinen Krieg erwartet hatte, nah¬
men sie in die Mitte, und setzten nun ihren Weg in der
Richtung nach dem Rheine zu fort. Zhr Schicksal schien
sich aufzuhellen; sie kamen auf einen freyern Raum, wo
sie ihre Reihen ordnen konnten, und die Deutschen keinen
Angriff wagten. Allein ihres Bleibens war hier nicht
sie mußten weiter- und der furchtbare Wald nahm sic
wieder auf. Auch die Feinde erneuerten und verdoppelten
ihre Angriffe; das Unwetter dauerte fort; dre Deutschen
riefen: „Sieh! das thut unser Gott, der uns heute an
unfern Feinden rächen will!" Viele der tapfern Römer
erlagen vor ihren immer kühnern Anfällen.
In solcher Noth erschien dre Nacht zum zweyten-
mahl, und sie suchten sich wieder zu verschanzen. Aber
die mit Siegeögeschrey anstürmenden Feinde ließen ihnen
nicht Zeit. Da, als Himmel und Erde entgegen, und
nirgend Rettung zn hoffen war, entfiel auch dem Tapfer-