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dem Befehlshaber mit dem Befehle melden ließ, zu sei¬
ner Religion überzutreten, gehorchte dieser nebst andern
Persern in Arabien, so bald sie die Bestätigung jener Nach¬
richt erhalten hatten. Eben dieses ließ er dem Kaiser Heraclins
antragen, von dem er wenigstens eine höfliche Antwort
und ansehnliche Geschenke erhielt. Auf gleiche Art erwie-
derte Mokawkas, Oberaufseher der kaiserlichen Einkünfte
in Aegypten, der sich, wahrend der bedrängten Schicksale
des Kaisers im Persischen Kriege, daselbst unabhängig
gemacht hatte, Muhammeds Aufforderung. Nagyaschi
oder Aschama, König von Aethivpien, der schon vor
einiger Zeit als Anhänger Muhammeds sich in sein Reich
geflüchtet, und zu der neuen Lehre bekannt hatte, that
dieses jetzt, auf seine Ermahnung, noch fcyerlicher.
Aehnliche Jumuthungen Muhammeds an einige Arabische
Fürsten hatten nur zum Theil den gewünschten Erfolg.
Mittlerweile war Muhammed mit vierzehnhundert
theils Meccanern, theils Medinensern, gegen Mecca bloß
in der Absicht gezogen, damit sie endlich einmahl wieder
den Tempel, oder die heilige Caaba besuchen könnten.
Die Koreischiten widersetzten sich ihnen zwar, schlossen
aber doch, im Jahre 627 einen zehnjährigen Stillstand
mit ihnen; und der Besuch, der in Gcbeth, Opfern,
und einem siebenfachen Umgänge um die Caaba bestand,
ging bald darauf von Statten. Allein das große Ziel
von Muhammeds und seiner Anhänger Wünschen war die
Eroberung von Mecca. Er bediente sich also im Jahre
629 des Vorwandes, daß die Koreischiten den Stillstand
gebrochen hätten, und überfiel Mecca mit einem Heere
von zehntausend Mann. Die Stadt wurde von demselben
bald eingenommen; und er erklärte die Einwohner, bis¬
her seine ärgsten Feinde, für Freygelassene. Doch nahm er
sechs Männer und vier Frauenspersonen davon aus. welche
schlechterdings das Leben verlieren sollten. Eine seiner ersten
Verrichtungen daselbst war nun, daß er siebenmahl auf