Full text: [Theil 2, Abth. 2] (Theil 2, Abth. 2)

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Heiligtümer des Tempels von Jerusalem, so wie die 
Sratuen der Götter und Helden aus dem verödeten Ca- 
pitvl auf ein Schiff laden, auf die übrigen die erbeuteten 
Schatze und Kostbarkeiten der Römer, dann die Blüthe 
der Jugend, fcie Künstler und Handwerker, viele tausend 
Personen, unter ihnen die Kaiserin selbst mit ihren bey- 
den Töchtern, und alles nach Africa überschiffen (das 
Schiff, auf welchem die Heiligtbümer Jerusalems und die 
Statuen des Capitols geladen waren, ging auf der Rück¬ 
fahrt im Mittelmeere unter). Auf diese Weise wurde die 
Pracht und Herrlichkeit des mächtigen und glänzenden 
Roms völlig zerrüttet durch die Greuel des Vanda¬ 
lismus. 
Nach diesem Unglücke, als in Gallien der tugend¬ 
hafte Avitus, ein Mann von altem Geschlechre und 
guten Kenntnissen, die Kaiserwürde sich kaum aufnörhigen 
ließ, und bald wieder niederlegte (466), erhob Rom den 
Julius Majorianus, einen zur Vertheidigung Ita¬ 
liens sehr geschickten Kriegsmann. Die Alanen, welche 
sich an der Loire von Westgothen und Franken beschränkt 
fanden, drohten mit einem Einfall. Der Kaiser zog ihnen 
zuversichtlich entgegen, wurde aber von seinen eigenen 
Leuten ermordet (4br ). Libius Severus folgte. Un¬ 
terdessen waren die Alanen über die Alpen bis Bergamo 
gekommen. Hier hatte der Sueve Ricimer als kaiser¬ 
licher Feldherr das Glück oder die Geschicklichkeit, sie zu 
schlagen. Dieses Ruhmes bediente er sich wider seinen 
Herrn. Severus starb plötzlich (465) und Ricimer herrsch¬ 
te zwey Jahre lang, jedoch ohne den Kaiser-Titel, bis 
von Constaminopel aus, wo man nie die Ansprüche auf 
das Ernennungs- oder Bestätigungs-Recht der Regenten 
des Westreiches anfgab, der Patricier Anthem ius, doch 
mit Einwilligung des mächtigen Ricimer, zum abendläm 
discheu Kaiser ernannt ward ( 467). Während nun auch 
jetzt letzterer im Nahmen des erstern herrschen wollte, und 
Parteygeist alles verwirrte, machten die Franken in
	        
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