Full text: [Theil 2, Abth. 2] (Theil 2, Abth. 2)

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Italien. Es entstand ein langer und schwerer Krieg, der 
das Land verwüstete, und besonders Rom durch mehrere 
Belagerungen so verödete, daß sich am Ende nur 5oo 
Einwohner vorfanden, und Frauen und Töchter der Se¬ 
natoren in zerlumpten Kleidern ihren Unterhalt bettelten. 
Noch einmahl erhoben sich die Gothen unter dem Könige 
Totilas (64» — 55a); allein da auch er an den in einer 
Schlacht erhaltenen Wunden gestorben war, sank das 
Reich Theodorichs, 27 Jahre nach dem Tode des Stif¬ 
ters, in solche Vernichtuug, daß die Oftgothen nicht sc- 
wohl besiegt, als vielmehr gänzlich ausgerottet wurden 
(553). Italien ward wieder, unter dem Nahmen des 
Erarchatö, Provinz des Byzantinischen Reiches, und 
NarseS der Exarch desselben. 
4. 
Die Longobarden in Italien. 
Narses herrschte in Italien unter dem Kaiser; 
mit ihm Ordnung und Ruhe. Ohne Mühe stillte er die 
Bewegungen, welche die Heruler in Toscana machten. 
Rom erhob sich wieder; aber der Schatten der alten Re¬ 
publik, der Nähme der Consuln und Senatoren ging un¬ 
ter. Endlich siel Narses bey Justinians Nachfolger, 
Justin II., in Ungnade. Er verließ Rom, wo er 
sich weniger gesichert glaubte, und sandte aus NeapoliS 
an den Longobardischen König Alboin (oder Albwin) 
einladende Briefe. 
Dieser hatte unlängst einen andern Stamm seines 
Volkes, die Gepid en, überwunden; er trank aus dem 
Schädel ihres Fürsten C u n i m u n d und nahm seine Toch¬ 
ter R 0 s a m u n d e zur Gemahlinn. Drey Jahre nach dem 
Gepidenkriege, im zweyundvierzigsten, seitdem die Longo¬ 
barden in Pannonien die von den Ostgothen besessenen 
Gegenden eingenommen, am s. April des 568sten Jah¬ 
res, brach der König Alboin auf Narses Einladung mit
	        
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