Full text: Die Geschichte der Deutschen

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nach Aachen, von dort nach Troyes und endlich 
nach Lyon; aber seine feindseligen Absichten ließ 
er nicht fahren. Da er durch offene Gewalt 
nichts vermochte, trachtete er darnach, Unruhe 
und Aufruhr in den Landern der Brüder zu er¬ 
regen, und wiegelte wirklich die schwierigen S ä ch- 
se n auf, bei denen sich eine Partei gebildet hat¬ 
te, die unter dem Namen der Stelling er die 
alte Freiheit und die noch nicht vergessene Göt- 
rerreligion wieder herzustellen suchte. Der Ver¬ 
such mißlang ; denn Ludwtss der Teutsche fiel in 
ihr Land, besiegte sic, und übte mit unmensch¬ 
licher Harte Strafe, indem er 142 Rädelsführer 
enthaupten, 14 aber aufhenken ließ. — Da Lo¬ 
thar seine Unternehmungen in aller Weife fehl 
schlagen, und die zu Strasburg in einen enge¬ 
ren Bund zusammengetteteten Brüder mit vie¬ 
lem Ernst und Nachdruck verfahren sah; so ließ 
er sich endlich zu Unterhandlungen bereitwillig 
finden, durch die der berühmte Vertrag von 
Verdün im I. 843 zu Stande kam. Nach 
der daselbst beschlossenen Tbeilung des Reiches 
behielt Lochar die Käiferwürde, Italien und er¬ 
neu schmalen Strich Landes zwischen Frankreich 
und Teutschland, Karl der Kahle bekam Frank¬ 
reich und Ludwig Teutschland diesseits des 
Rheines- (anime den drei jenseits gelegenen 
Städten Main;, Worms und Speler- und zwar 
diese wegen des Weinwachses. 
Der Zustand des fränkischen Reiches und im 
Befondern Teutschlands war in diesen Zeiten 
des Kriegs und der Verwirrung höchst betrübt. 
Die Verwaltung gerietss in Unordnung- weil 
Ludwig und feine gleich schwachen Minister die 
Beamtert nicht zu zügeln wußten, und darum 
Herzoge, Bifchöffe und Glasen immer mehr 
Leute, Edle und Freie, in ihre Dienste nahmen-
	        
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