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Steuern und Willkür der Beamten drückte, kam
der immer Zeigende Unmur!) der Sachsen endlich
zum verderblichen Ausbruch.
Die sächstschen Großen rraten nämlich zu¬
sammen (1075) und stellten an Heinrich die
Forderung: er solle die Burgen ntederreiffen las¬
sen, von seinem unfitriiiijeu Leben abstehen und
dem Prinzen Magnus die ihm gebührende Be¬
lehnung geben. Um ihrer Forderung, die ohne
Beachtung blieb, Nachdruck zu geben, rückten
sie mir einem Heer von 60.060 Mann vor Gos¬
lar, den Aufenrhair Heinrich's. Dieser ent¬
wich heimlich nach der Harzburg und, als sie
ihm auch dorthin nachfolgren, nach Ostfranken,
wo er den Heerbann gegen die Sachsen aus¬
schrieb. Da aber, nach den Zusammenkünften
zu Gerstungen und Mainz, die rheinischen
Fürsten Miene machten, einen andern König zu
wählen; so sah sich Heinrich gezwungen, den
an der Werra lagernden Sachsen Alles, auch
die Niederretßung seiner geliebten Burgen, zu
bewilligen.
In den Banden des Gesetzes ist der Pöbel
ein zahmes Ding; aber wenn man ihn entfes¬
selt und Einem nachruft: Skmsc-n, die Philister
über Dir! da ist er schlimmer, denn die Koppel
auf der Fahrre des Wildes. Das bewies auch
dieses Mal das gemeine Volk der Sachsen.
Hetnrtch's Burgen wurden zerbrochen, die Al¬
täre umgestürzr, die Kirchen den Flammen gege¬
ben, selbst die Gräber, und was sie in ihrem
heiligen Schoosc bewahren, nicht gelchout,
Auf die Klage, die Heinrich wegen dieses
Frevels in Rom führte, erhielt er uur eine bit¬
tere, beleidigende Antwort. Dagegen wußte er,,
durch das Unglück auf kurze Zeit gebessert, die
teulschen Fürsten mit sich ausznsöhnen, und m