Full text: Die Geschichte der Deutschen

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den Wagenden gewogen, Karl's Truppen wer¬ 
den geschlagen und die Teutschen mit Jubel in 
Rom cingeführt, aber nun von des Schicksais un¬ 
treuen Mächten verlassen. Mir rascher Siegeslrun- 
kenhcit fahrt Kouradin bei Potenza (23sten 
August 1268) auf seinen Gegner, erringt den 
Sieg und verliert ihn wieder, flüchtet und wird 
auf der Fluch' gefangen. Von einem Gerichte 
herzloser Interpreten eines mit Blut geschriebenen 
Gesetzes wrrd nun der Jüngling in der Blüche 
der Kraft und der Schönheit, der edle teussche 
Prinz, der letzte Sprosse des einst so mächtigen 
Hauses der Hohenstaufen schändlich verurtheilt 
und ( am 29llen Oct. 1268 ) auf dem Markt zn 
Neapel durch das Schwert vom Leben zum Tode 
gebracht. Mit ihm stirbt sein Jugendfreund, 
der muntre, muthige Friedrich von Schwaben. 
Mit Konradin scheint die ganze Zeit, wo sei¬ 
ne Ahnen glänzen, in die Nacht des Todes ver¬ 
sunken zu sein; in ganz anderer Gestalt, farb¬ 
loser und düllcrcr, stehn die Dinge über ihrem 
Grabe. Auffallend zeigen sich die Folgen der 
Kreitzzüge; sie haben die Kraft des Adels zer¬ 
rieben, viele der kräftigsten Geschlechter vertilgt, 
und, wie auf Anspannung und Uebcrreiz Er¬ 
schlaffung und Ermattung folgt, so ist der Geist 
der Ritterlichkeit gewichen und hat gemeinem 
Raubstnn seine Statt gelassen. Wie das Ge¬ 
schlecht der Aare in seinen Raubnestern, sitzt der 
niedre Adel in seinen Burgen, nach Beute lu- 
tend; das Faustrecht gilt in seiner schrecklichsten 
jestatt, und die Ritterwürde schon so sehr in 
ihrem Ansehen gesunken, daß der hohe Adel sich 
ihrer zu enthalten anfängk. 
Blühend entfaltet sich dagegen die Saat 
Heinrich's I., die Städte. Sie haben nun 
großenthellö ihre Unabhängigkeit von den Lan-
	        
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