angesehensten Fürsten seiner Zeit; wie einst Cft
vilis mochte er sich gern mit Hanmbal vergleü
chen, aber eben das Lügenbild seines unmäßigen
Ehrgeizes führte ihn lll's Verderben. In der
That findet mau auch wenig Grund Karsten
Hannibaj und den andern großen Helden des
Alterthnms an die Seile zu stellen, wenn man
sein Wesen und Wirken m't unparteiischem Aru
ge betrachtet; denn nicht die erhabene Leidem
schaft für den Nu hm, die jene begeisterte, son¬
dern mehr Eitelkeit, die Eigenschaft schwacher
Seelen, war es, was ihn trieb Sogar nach
dem eifein Schimmer der reulschen Königs kröne
konnte er haschen. Es ward von ihm mit)
dein Kaiser Friedrich eine Zusainmenkuu r nach
Trier verabredet (im I. 1474), um eine Der-
bindung zwischen seiner Tochter Maria und
Friedrichs Sohne Maxitnrlian abznschlzebcn
pnd lhnl dagegen de>r Konigsnrei und die Nach-
folge im Reich zu versichern. Karl erschien mit
wahrhaft königlicher Pracht nnd führte sogar die
Kleinodien zur Krönung nur sich; aber wahrend
der Anstalten zum Feste ging der durch deu iUv
bermüth des Herzogs gekrankte Kaiser von dan¬
nen, durch den Grafcn von Montfort die kah¬
le Entschuldigung hinterlassend, seine Gegenwart
fei in Köln nothtvendig. — Bald darauf wurde
Karl durch den schlauen König Ludwig Xf.
von Frankreich in einen Krieg mit den Schwei¬
zern verwickelt, und nach den Niederlagen bei
Granfon und Murten (im I. 1476) fand
er in einer dritten Schlacht bei Nancy (5ten
oder 6ten Jan. 1477) seinen Tod *j. Maria
*) Mit schauderlrch erhabenem Ernste übte das,
Schicksal Strafe für den Frevel, daß Karl die Freiheit