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Truppen zurück, in die Länder des Kurfürsten
von Sachsen waren der König Ferdinand und
der Herzog Moritz von Sachsen eingefallen, und
die Bundesfürsten sahen sich genöchigt sich zu
trennen. So hatte dann der Kaiser in diesem
Feldzug fast ohne Schwertstreich den schmalkal-
dischen Bund getrennt, und mehre seiner bedeu¬
tendsten Glieder, den Pfalzgrafen bei Rhein,
den Herzog von Würtemberg, die Städte Ulm
und Augsburg gedemüthigt und zu Gehorsam
gebracht. . *
Kaum hatte der Kaiser sich von den Be¬
schwerden des Feldzuges einiger Maßen erholt,
als ihm die Nachricht zukam, daß der Kurfürst
von Sachsen nicht nur sein Land wieder erobert
habe, sondern auch im Begriff stehe, selne Ab¬
sichten auf Böhmen durch Einleitung eines Auf¬
standes daselbst zu verwirklichen. Er sammelte
daher zu Anfang des Frühlings sein Heer in
Eger, und brach von dort unverzüglich gegen
Sachsen auf. Erst vernahm er, daß der Kur¬
fürst bei Meißen stehe, und beschloß den Zug
des Heeres dorthin zu richten, als er aber die
Nachricht erhielt, daß derselbe nach Wittenberg
aufgebrochen sey, zog er ihm nach, die Elbe
entlang. Als am 24/icn Aprili des Jahres 1547
der Nebel, der auf dem Elbthal lag, sich er-
hub, ward das Lager des Kurfürsten tu und um
Mühlberg den Kaiserlichen sichtbar; jener
hatte 6,000 Mann Fußvolkes und 3,000 Reiter.
Vor Allem war es nun dem Kaiser darum zu
thun, den Uebergang zu bewerkstelligen, ehe der
Kurfürst das stark-befestigte Wittenberg gewon¬
nen hatte. In der Ausführung dieses Planes
zeigte sich ihm das Glück besonders günstig;
zehen spanische Hackenschützen schwammen, den
Säbel zwischen den Zähnen tragend, durch die