Full text: Die Geschichte der Deutschen

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Huth aufstellten. Eine solche Grenzwache bil¬ 
deten vielleicht die Markomannen unter Mar- 
b o d *). 
Bereits im Vorigen haben wir gesehen, 
daß die Teutschen nicht, wie oft fälschlich vor¬ 
gegeben wird, ohne Kenntniß der Kriegskunst ge¬ 
wesen sind: der Krieg scheint vielmehr wie iu 
späterer, so auch in früherer Zeit von dem Adel 
zunftmaßig gelernt worden zu sein ** ***)). Ihre 
Waffen bestanden in großen Spießen und Schwer¬ 
tern, oft aber auch nur in einem kleinen Speer, 
der in ihrer Sprache Framea hieß*'*). Ihre 
*) M arbod (Legat»# ad Marcam ) wurde dann 
ungefähr dasselbe tagen, was der spätere Markgraf. 
Der Rame, der Zug der Markomannen, ihr Krieg mit 
den Römern, die spätere ganz ähntiche Kriegsverfassung 
sprechen gewiß sehr für tr.efe Ansicht des scharssinnigen 
Möser. S. d. Oßnabrüekische Geschichte. D. 130. 
Auch die Hermu n durer erklärt derselbe für solche 
zur Gränzwache aufgestellte Schaaren. tör tutoves exev- 
citus v von Heer, und Mund, M u n d i u m der Schutz) 
S- a. a. O. S. 134. 
**) Wenigstens war dies, wie wir noch sehen wer- 
Ben, späterhin der Fall. Daß eS auch früher fo war, 
glaubt Möser durch Tacilus de M. G. c. 1) bewei¬ 
sen zu können. Die Triwarkilia, nach welcher der 
Reiter (Ritter) mit zwei Knappen zur Seite focht, fand 
sich in dem Heerdes B r r n n u s ( IJa»san. X, 19) und 
des Ariovist. Sie war wol auch eine persische Einrich¬ 
tung (kau», a. a, O. und Armnian. Marc. XXXIH, 6). 
***) Es ist nicht ganz richtig, wenn Iac. Grimm 
(Teutsche Gramm. S. 191 ) lagt, das Wort F rame a 
könne nicht mit un'erem Pfriem zu'amme»geftellt wer¬ 
den. Beide Wörter sind nicht dasselbe, aber Pfriem 
ist die Minderform von Framea, und verhält sich zu 
demselben wie die Pille zum Bail n. s. w. Siehe 
Mein Elemenlarbuch der teutschen Sprache. S. 16. Anm.
	        
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