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Vierte Periode
2)ona teil o (f 1466) brachte zuerst die Bildhauerkunst der An¬
tike naher, vollendete schöne Gruppen, Statuen und Werke in
halbcrhobeuer Arbeit und bildete mehrere treffliche Schüler. Auch
im südlichen Deutschland, namentlich in Nürnberg, gelangte Bild¬
hauerei, Schnitzkunst und Bilogießerei im 14ten und löten Jahr¬
hundert zu großer Blüthe. Die Erfindung der Holzschnitte
uitd Kupferstiche ging von Deutschland aus und fällt zwi¬
schen 1420 und 1450. Die Stein sch neid ekunst wurde um
dieselbe Zeit in Italien wieder geübt. Die Malerei gelaugte
schon seit dem Anfänge des 13ten Jahrhunderts durch nähere
Bekanntschaft mit den Werken griechischer Maler zu einem neuen
Aufschwünge sowohl in Italien, namentlich in Siena, Pisa und
Florenz, als auch am Niederrheiue, besonders in Cölu und Ma¬
stricht. Ihrer im Anfänge der neuern Zeit erreichten Vollendung
näherte sie sich durch die Gemälde mehrerer italienischer Meister,
besonders des Leonardo da Vinci (4 1519), und der Nieder¬
länder Hubert und Johann van Eyck (4 1426 und 14411,
welche auch die Technik der Oelmalerei im hohen Grade auöbil-
deten.
Die Musik erhielt durch die Minnepoesie zwar größere
Mannigfaltigkeit, blieb aber doch im Wesentlichen noch lange sehr
mangelhaft. Erst gegen das Ende dieser Periode wurde sie be¬
sonders in Italien aus eine wissenschaftliche Weise behandelt.