Full text: Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen

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von 560 bis 323 v. Chr. 
Die Eurystheniden oder Ägiden und Prokliden oder 
Eurypontiden hatten feit der dorischen Wanderung mit ihren 
Stammgenossen, welche späterhin Spartaner genannt -wurden, 
ihren Wohnsitz in und um die Stadt Sparta genommen. Von 
hier aus machten sie die alten Landesbewohner, die Lacedämo¬ 
ni er oder Perioiken zu kriegS- und steuerpflichtigen Untertha- 
nen. Die dritte Classe der Bevölkerung bildeten die Heloten 
(Einwohner der eroberten Stadt Helos?), welche als Haus- und 
Staatssklaven eine harte Behandlung zu erdulden hatten. 
Während der beständigen Kämpfe mit den Grenznachbarn 
waren, bei dem Mangel einer gesetzmäßigen Verfassung, Unruhen 
im Innern entstanden. Da trat um das Jahr 880 v. Chr. Lykur- 
gus, ein Proklide, als Retter seines Vaterlandes auf. Als sein 
Neffe Charilaus, über den er die Vormundschaft edel und uneigen¬ 
nützig geführt hatte, die Königswürde selbst übernommen, begab 
er sich auf Reisen und namentlich nach Creta, wo er die Gesetze 
des Minos, und nach Jonien, wo er die Gesänge Homers kennen 
lernte. Nach seiner Rückkehr unternahm er das große Werk der 
Gesetzgebung, bei dessen Einführung ihn vorzüglich das delphische 
Orakel unterstützte. Sein Hauptstreben ging in seinen Gesetzen 
darauf hin, die Spartaner zu einem mäßigen, starken und kriege¬ 
rischen Volke zu bilden. Deßhalb galt ihm in Hinsicht auf das 
Privatleben als Hauptgrundsatz: Jeder Bürger ist Eigenthum deS 
Staates und demselben unbediugten Gehorsam schuldig. Er nahm 
daher eine neue Vertheilung des Landes vor, wornach neuntausend 
Theile den Spartanern und dreißig tausend den Lacedämoniern 
angewiesen wurden. Der Verkauf oder die Verschenkung dieser 
Grundstücke war verboten. Um allen Lurus zu entfernen, ordnete 
er das tägliche Zusammenessen der Bürger nach den Abtheilungen 
in dreißig Zünfte, je fünfzehn an einer Tafel, mit vorgeschriebenen 
Gerichten (die schwarze Suppe) an. Er verbot den Aufenthalt 
von Fremden, besonders von Rednern und Künstlern, das Reisen 
ins Ausland, sowie auch das Erlernen von Künsten und Wissen¬ 
schaften — die gymnastischen ausgenommen — und den Gebrauch 
anderer als eiserner Münzen. Vom siebenten Jahre an wurden 
die Kinder — Schwächlinge setzte man aus — in öffentlichen 
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