— 143 —
Vogel diätetisches Lesebuch für Jünglinge. Go¬
tha 1808-
Faust Gesundheitskatechismus zum Gebrauch in
Schulen und beim häuslichen Unterricht, yte Aust.
Leipzig 1802.
Von Eicken Neuer Gesundheitskatechismus oder
Anleitung zu einer vernünftigen Gesundheitspflege.
Werl. i8n.
§- 46.
Schädellehre. Physiognomik.
Mit der Anthropologie im weiteren Sinne des
Worts stehen gewissermaaßen die sogenannte Scha¬
de llehre und Physiognomik in Verbindung.
I). Gall's Gehirn- und Schädellehre (Kraniologie)
lehrt das Gehirn als ein, aus mehrern Einzelnheiten
zusammengesetztes, Ganzes, als eine faltige Haut be¬
trachten. Zugleich stellt der Urheber dieser Lehre
(D. Galt, ein Arzt) die Behauptung auf, daß sich
die Beweise von dem Daseyn gewisser Anlagen der
Seele auf der äußern Schädelflä'che entdecken lassen.
Er nimmt nämlich an, daß die Form der Hirnschale
durch das Gehirn, wo die Seelenanlagen ihren Sitz
hätten, bestimmt werden. Bei dieser Annahme fand
er Organe zu verschiedenen Anlagen auf der äußexn
Hirnschale ausgedrückt, als: ein Organ der Aeltern-
und Kindesliebe, der Freundschaft, der Gutmüthig-
keit, der Raubbegierde, den Mordsinn, Schlausinn, Be-
dachtigkertsinn, Hoheitsinn, Kunstsinn, Tonsinn, Ort¬
sinn und mehrere andre. Seine angestellten Verglei¬
chungen zwischen Thierschädeln und Menschenschädeln
dienten ihm zur Bestätigung der aufgestellten Meinun¬
gen.