Full text: Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte

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Der neuesten Zeit 
1&22 Grenze ein Heer auf (1822), bei dem sich die, mit der neuen 
Verfassung mißvergnügten Spanier zahlreich einfanden. Jetzt 
federten die europäischen Monarchen, die auf dem Congreß 
1323 zu Verona versammelt waren, am 6. Jan. 1825 von den 
6 2"" Cortes, daß es dem Könige von Spanien freigestellt werde, 
aus eigener Machtvollkommenheit seinem Volke eine ange¬ 
messene Verfassung zu geben. 
Da die Cortes dessen sich weigerten, und Englands Ver- 
i2.9ipv. mitííutig ungeachtet ließen, erklärte Frankreich am 12. April 
1825 den Cortes den Krieg, und ließ seine Heere unter An¬ 
führung des Herzogs von Angouleme in Spanien einrücken. 
§. 187. Beschluß. 
Die Constitutionellen, unter sich uneins, und 
daher ohne Kraft rc., leisteten den Franzosen nur schwachen 
Widerstand. Diese eroberten daher ohne große Anstrengung 
einen großen Theil von Spanien. Da sich die Cortes in 
Madrid nicht mehr sicher sahen, verlegten sie ihren Sitz zu¬ 
erst nach Sevilla, und zuletzt nach Cadix, wohin ihnen 
der König folgen mußte. 
3i.Mai Am 24. Mai 1825 rückte der Herzog von Angouleme 
in Madrid ein, und setzte unverzüglich eine königliche 
Regentschaft ein, die alles auf den alten Fuß herstellte, 
und eine Menge Verhaftungen verfügte. Da die Cortes in 
den Waffen kein Heil fanden, erklärten sie sich für aufgelöst, 
28.Spt. und gaben am 28. Sept. 1825 den König Ferdinand 
i. Dct. den VII. frei. Am l. Oct. kam dieser im französischen Haupt¬ 
quartier zu Puerto Santa Maria an, auf das zärtlichste 
empfangen von dem Generalissimus der französischen Armee. 
is.Rov.Am 15. Nov. hielt Ferdinand seinen feierlichen Einzug 
in Madrid. 
Sobald er in seine Hauptstadt zurückgckehrt war, bestä¬ 
tigte er alle Beschlüsse der Regentschaft, hob alle Ver¬ 
fügungen der Cortes auf, und erklärte sogar die von densel¬ 
ben im Auslände gemachten Staatsanlehen für ungil- 
tig. Es erfolgten zahlreiche Verhaftungen, Verban¬ 
nungen und Hinrichtungen, und ein System der 
Strenge ward eingeführt, gegen welches der Herzog von 
Angouleme und die fremden Gesandten vergeblich 
warnten. 
Denn wenn gleich der König, durch die uncrineßliche
	        
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