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CO Des Mittelalters I. Periode.
4V5 Sie brachen daher unter ihrem Könige Theodorich in
Italien ein, schlugen den König Odoaker bei Ravenna,
und verurteilten ihn zum Tode. Nun riefen sie ihren ge-
4»^ liebten Theodorich zum Könige von Italien aus.
So entstand das große ost-gothische Reich, das sich
über Italien, Sizilien, Süd-Deutschland rc. aus¬
dehnte.
Der neue König residirte abwechselnd zu Ravenna und
Rom, und beschützte, obschon selbst ohne künstliche Erzie¬
hung, mit Eifer die Künste, -Wissenschaften und ZU
520 tcrthü m e r. Nach seinem Tode schwand der Glanz des
Reiches; den Sturz desselben verursachten die Byzan-
> Liner.
$. 75. Das morgenländische K a i s e r t h u m.
Dieses Reich erhielt sich fast 1000 Jahre langer, als das
abendländische. Es wurde zwar vielfach angegriffen;
mehrere Provinzen wurden schrecklich geplündert und
verheeret; auf dem Throne saß der schwache Jüngling
Arkadius; aber das Ganze blieb doch. Ja, nach eini¬
gen elenden Regierungen trat sogar ein Kaiser auf, der dem
Reiche den alten Glanz zu geben versprach.
227 Dieser Fürst war Justinian der I. (von 527 — 565).
Unter seiner Regierung wurde das berühmte Gesetzbuch,
genannt Corpus Juris, gesammelt, und die ersten Seiden-
229 würmer aus Indien nach Europa gebracht. Aberden
größten Ruhm erwarb sich Justinian durch seine Feldherren
B e l i s a r und N a r se s.
534 B elisar hatte eben das vandalische Reich in Afrika,
das seit 4-40 zum Schrecken aller Küstenländer bestand, zer¬
stört, und das Gebiet desselben seinem Kaiser unterworfen
535 (§. 70.). Jetzt wurde das tief gesunkene ost-gothische
Reich, auf welches Justinian Ansprüche zu haben glaubte,
554 angegriffen, und nach 18jährigen Kämpfen durch Belisar
und Narses erobert. Es wurde eine Provinz des grie¬
chischen Kaiserthumes, die den Namen Exarchat (Statt¬
halterschaft) erhielt, und von Narses verwaltet wurde.
§. 76. Das longobardische Reich.
Aber nach wenigen Jahren ging der größte Theil des
Erarchats an die Longo Harden, einen deutschen Volks-
