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bisher größtenteils über Nom, wo die Wandernden das
Kreuz und den Segen vom Papste empfingen, nach einem
Italienischen Hafen, und von da entweder nach Griechen¬
land und über Konstantinopel durch Kleinasien nach Sy¬
rien, oder zu Meere nach einem Hafen der Syrischen Kü¬
ste. Als aber seit dem Ende des zehenten Jahrhunderts
das Ungarische Volk nach und nachchristlich geworden war,
fingen in der Mitte des eilften Jahrhunderts viele Pil¬
ger an, ihren Weg durch die Ebene von Ungarn nach
Konstantinopel zu nehmen. Diese neuen Christen, beson¬
ders ihre heiligen Könige, nahmen die Pilger gastfreund¬
lich auf, und bald ward auch an der Oesterreichisch - Un¬
garischen Grenze ein Gasthaus zu ihrer Aufnahme erbaut.
Im Morgenlande aber verschlimmerte sich der Zustand der
Christen desto mehr, und die Pilgerfahrten dahin wurden
desto gefährlicher, je mehr sich zu dieser Zeit die Macht
der S eldsch ulischen Türken vergrößerte.
Erst seit der Mitte des sechsten Jahrhunderts kennt
die Geschichte den Namen der Türken. Dieser Scythisch-
Tatarische Volksstamm hatte sich damals an den Ufern
des Irtisch, am Fuße des Altaischen Gebirges, zwischen
China und Persien gelagert. Er führte Kriege mit den
Sassaniden und Byzantinern, bald mit diesen, bald mit
jenen im Bunde. Endlich wurde um die Mitte des ach¬
ten Jahrhunderts das östliche Gebieth der Türken von
China abhängig, und ihr westliches von Persien, das die
Araber unterjocht hatten. Sie nahmen jetzt den Islam
an, und bald darauf errichtete aus ihnen der Chalife von
Bagdad seine Leibwache. Nach und nach gab diese Tür¬
kische Sklavenmiliz den Arabern die Heeresführer, und
den Chalifen die Emir's al omra (erste Minister, wie die
Majores Domus der Franken), endlich sogar mehrere
Herrscherstämme. So regierten in Palästina, Syrien
und Aegypten im neunten und zehnten Jahrhunderte die
Türkischen Geschlechter der Tuluniden und Akschididen; so