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B. §. 3. Aegypten.
zu zeigen, und Seleucka ging an Syrien, der thracische Chersones
durch Abfall verloren. Während der Minderjährigkeit Ptole,
mäus V. Epiphanes (204—181) wurden alle asiatischen Besitzun,
gen und die thracischen Seestädte eine Beute der gegen Aegyp,
ten verbündeten Könige von Syrien und Makedonien, und die
Uebergabe der Vormundschaft an die Römer begründete den
(bald gebieterischen) Einfluß derselben. Zunehmende allgemeine
Entartung, besonders in der Hauptstadt, Grausamkeit und Schwär
che der Könige, Thronstreitigkeiten, begünstigt durch die Käuflich,
keit des hauptstädtischen Pöbels, und Frauenherrschaft schwächten
das Reich immer mehr; Cyrene, von seinem ptolemäischen Herr,
scher 97 den Römern vermacht, wurde einige Zeit darauf, und
Cypern, damals auch ein besonderes ptolemäisches Reich, 58 eine
römische Provinz. Den Thron streit zwischen Cleopatra und ih,
rem altern Bruder Ptolcmäus XU. entschied Cäsar 47 für die
erstere und ernannte nach des letztem Tode den jünger» Ptole,
mäus XIII. (st. 44) zu ihrem Mitregenten, und nach ihrem Tode
wurde Aegypten 30 römische Provinz *).
Anhang zum dritten Abschnitt.
Religion und Sitte, Handel und Gewerbfleiß,
Sprache, Kunst und Wissenschaft.
Die Religion wurde in den griechisch-astatischen Landern
immer mehr mit orientalischen Bestandtheilen vermischt; auch die
Entartung der Sitten stieg in jenen aufs höchste und war nur
um weniges geringer in Griechenland und Macedonien. Der Ge-
werbfleiß wurde durch die Pracht der fürstlichen Höfe, nament¬
lich in Alexandria, Antiochia und Pergamum, besonders in der
Fabrikation von Luxuswaaren sehr begünstigt. Der Handel, des¬
sen Hauptplätze Alexandria und Rhoduö waren, gewann auch durch
*) Die Macht des Königs war unumschränkt, die Verwaltung knüpfte
sich an ältere Einrichtungen, namentlich an die Eintlieilung in Nomen; die
Aegppter hatten wahrscheinlich Zutritt zu den untern Verwaltungsämtern. Die
reichen Einkünste wurden zum Unterhalt einer großen Land- und Seemacht,
zur Verschönerung der Hauptstadt, Anlegung von Canälen, Häfen und des aleran,
drinischen Pharus, zur Vegünstigung der Wissenschaften und Bestreitung eines
sehr glänzenden Hofes verwandt. Die Zahl der Städte wird von einem Dich¬
ter (Theocrit. Id. XVII, 82) auf 33,333 angegeben.
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