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Von Entsteh, des menschl. Geschl. bis cmfCyrus. 28z
immer jeder Volksname, der uns in diesen fernen Z-ten be¬
gegnet, späterhin erlösten, und so manches Denkmal der
Kunst und der regen Thatigkeit deS damaligen Menschenge¬
schlechts vernichtet worden ftyn; so spricht uns doch überall
ans allen diesen Zeiten und Völkern ein Geist an, den wir
als den Geist der Kindheit unserS Geschlechts erkennen, wo
alles, was eine spatere Kultur zur höhern Entfaltung und
Reife brachte, zu werden begann und in seinen ersten Keimen,
oft in seiner ersten jugendlichen Blüthe erscheint.- Männer,
die in jeder Periode der Geschichte unter andern Umgebun« . .
gen mit gleichem hohen Lichte glänzen würden; Männer, in
deren Geschichte und Ankündigung so vieles mierklärbar bleibt,
begegnen uns schon in dieser ersten Periode; wir mögen nun
bei Zorvaster in Bactra, oder bei Moses in der arabi¬
schen Wüste, bei Orpheus oder Homer, bei Psamme-
tichuS oder Romulus, bei Minos oder Solon verwei¬
len. Leuchtende Sterne aus der dichten Finsterniß neben ihnen,
finden wir, seltsam vertheilt und doch keinem Volke ganz ver¬
sagt, in jedem^ Zeitraum der Geschichte. Aber freilich ihre
Richtung ist uneüdlich verschieden; — und diese Richtung —
wer mag es leugnen — hangt so oft vom Boden, der jene gro¬
ßen Männer erzeugt, von ihrer Erziehung und Iugendbildung,
von ihren traurigen oder glücklichen Schicksalen, von vielen
zusammentreffenden Zufälligkeiten, vdn den sich ihnen ent,
gegensttzenden Hindernissen, von der Staatsform oder der Herr,
schenden Kaste ihres Volkes, von gewissen kleinen und schein¬
bar unbedeutenden Anregungen und Modificationen ab, daß
mau, wenn das gesammte Resultat ihres Daseyns und ihrer
Wirksamkeit vor uns liegt, vergeblich nach den ersten ver¬
anlassenden Ursachen und zureichenden Gründen derselben
fragt. —
Lang-