Von Alexander bis auf August. 191
das Muster spaterer Zeiten ward. — Später lehrte der
große Mechaniker Arch ime des (212 v. C.) -in Syrakus,
der diese Stadt durch seine Maschinen gegen den Marcellus
vertheidigte und bei der Eroberung derselben sein Leben
verlor.
Für die Medici»'. geschahen, durch Uebertragung der
Zergliederung der Thierkörper auf den menschlichen, -große
Fortschritte in Alexandrien durch Herophiinö und Era-
sistratus unter den ersten Ptolemäern, deren Schriften aber
verloren gegangen sind.
Die wissenschaftliche und ästhetische Kultur, die
aus dem griechischen Boden einheimisch war, blieb in Rom,
wohin sie seit den Siegen der Römer in Griechenland kam,
nur ein Wieder sch ein der griechischen, und nahm
bei diesem Soidatenvolke nie jenen freien Aufflug, der et«
was Selbstständiges und E i g e n t h ü m l i ch e s, erzeugt.
Wenn bei dem Griechen Poesie, Musik und Tanz mit sei¬
nem religiösen Kultus, und dieser wieder mit seiner freien^
Staatsverfassung in engster Verbindung stand; so mußte
Rom, nach seiner Stiftung, zuerst sich gegen die dasselbe
anfeindenden benachbarten Völkerschaften sichern, und in el-
nem auf Krieg gegründeter» Staate werden bürgerliche Kräfte
höher geschätzt, als die Kräfte des Geistes. Kein Lied der
Dichtkunst erscholl in den srühern Zeiten des römischen Staa¬
tes; der Ernst des Volkes wehrte die Künste ven seiner Nä¬
he ab, und verscheuchte die lieblichen Spiele der jugendlichen
Phantasie, Und wenn ja eine Siegeshymne zu Ehren dev
Götter Roms ertönte; so war sie,- in den altern Zeiten,
von den früher knltivirten Hetruskccn entlehnt. So ver-
sios-