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§ 34 Der Trojanische Sagenkreis.
die Gegner zurückhaltend. Und nimmer rastete der furchtbare Kampf, bis alle Freier
tot auf dem Estrich lagen.
f) Das Wiedererkennen. Erst jetzt wird die bekümmerte Gattin herbei-
geholt, welche in ihrem abgelegenen Gemache das wilde Kampfgetöse nicht der-
nommen hatte. Nachdem sie an untrüglichen Zeichen den Gemahl, dem Athene seine
schöne Gestalt zurückgegeben, wiedererkannt hatte, sank sie ihm unter Freudentränen
in die Arme. Auch der Vater Laertes, der seine alten Tage in schmerzlichem Unmute
draußen auf dem Felde vertrauerte, ward herbeigeholt und teilte das Glück des
Wiedersehens.
Zweiter Abschnitt.
fortgrlrMr Kalanijatianstiitigkkit und Ausbau der
hmiiatlichcn Staaten (900—500 v. (fljr.).
Vgl. Karte IIa und IIb.
§ 35.
Ausbreitung der Griechen durch Kolonienqründung.
1. Neue Anlässe zur Kotoniengründnng. Die Zunahme der
Bevölkerung brachte es an manchen Orten mit sich, daß die Erträgnisse
der Heimat den vermehrten Bedürfnissen nicht mehr genügten. Die
Folge davon war eine gesteigerte Pflege des auswärtigen Handels-
Verkehrs, welcher zur Anlegung von Stapelplützen und zur Begründung
neuer Niederlassungen führte. Auch innere Kämpfe haben oftmals den
Fortzug ganzer Genossenschaften veranlaßt.
Durch Aussendung von Kolonien haben sich fortan besonders hervorgetan:
die jonischen Städte Ch a lcis auf Euböa, Milet und Phoeäa im kleinasiatischen
Jonien, ferner die dorischen Orte Korinth und Megara.
2. Ziele der Kolonisation. Die Griechen zogen mit der Zeit,
wie ehemals die Phönizier, fast alle Länder des Mittelmeeres in den
Kreis ihrer Ansiedluugen. Am frühesten suchten sie einerseits die
thrazische Küste und die Gestade des Schwarzen Meeres auf,
anderseits die sizilischen und italischen Ufer. Die südlicheren
Landschaften Italiens haben sie mit so nachhaltigem Erfolge kolonisiert,
daß diese Gegenden (seit 500) geradezu Großgriechenland genannt
wurden.