fullscreen: Mittlere und neue Geschichte (Theil 2)

Das deutsche Reich. 107 
Nur der Kurfürst von Brandenburg brache fte von die¬ 
sem Entwürfe zurück, und man ließ es mit einem 
Schreiben an den Kaiser, voll bitterer Klagen und Be¬ 
schwerden über den klaglichen Austand des Reicks, be- 
Wenden. Aber selbst in seinen Erblanden, die 1457 
durch Niederostreich vermehrt waren, genoß Fried- 
rich III. keine Achtung. Nicht nur der Adel, sondern 
auch d'. Stadt Wien, und sein eigner Bruder Albrecht 
in Oberöstreich, von seinen unbezahlten und vom Raube 
lebenden Soldnern verletzt, wurden ft ine Feinde, und 
belagerten ilm 2 Monate lang in der Burg zu Wien 
1462. Mehrere Reichstage^ wo man sich zu einer 
Hülfe der von<den Türken schon bedroheten Reichs- 
lande vereinigen wollte, waren vergeblich, weil man 
znvor die innere Ordnung befestigen wollte, und damit 
nicht zu Stande kommen konnte. Constantinope! war 
bereits 1453 von den Türkenervbert, ohne vom We- 
steil Hülfe zu erhalten. Im I. 1469 drangen die Tür- 
ken in Krain ein; Ungern war langst von ihnen über- 
schwemmt. Dennoch wurde kein Heer wirklich zusam- 
mengebracht. Dazu kamen nun noch durch Friedrichs 
zweideutiges Benehmen gegen K. Matthias von Un- 
gern, Feindseligkeiten von Seiten dieses mächtigen 
Nachbars, der ganz Niederostreich und selbst Wien er- 
vberte und bis an seinen Tod (1490) behielt. Fried- 
richs Sohn, der tapfere Erzherzog Maximilian, 
(Friedrich hatte seinem Hause diesen erblichen Titel ge- 
geben) der bereits i486 zum romischen Konig gewählt 
war, wnrde durch seine Kriege mit den französischen 
Königen, wegen der burgundischen Länder, die er durch 
Heirath erworben hatte, gehindert, dem Vater beizu- 
stehen. Als Kaiser aber setzte er in der Folge durch, 
was
	        
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