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gene Monmouth wurde, so flehentlich er auch um sein Leben bar,
nicht ohne Grausamkeit hingerichtet. Jakob benutzte den Aufstand, die
Mißvergnügten einzuschüchtern. Er übergab ihre Bestrafung dem
blutdürstigen Oberrichter Jeffries, der mehr als 250 Menschen hin¬
richten ließ, und gegen 800 verbannte. Viele Mißvergnügte verließen
das Land, und baten seinen Schwager, den Prinzen Wilhelm von
Orani en, Erbstatthalter der Niederlande, sie von einem solchen Könige
zu befreien, und die englische Krone anzunehmen. Das geschah auch
1688. Wilhelm 3. (1688 — 1702) landete kaum in England (in
Torbay), als sich aller Herzen ihm zuwandten. Er wurde König,
und Jakob floh nach Frankreich, wo er noch 16 Jahre (im Schlosse
St. Germain) verachtet lebte. Er hinterließ einen Sohn, der seine
Ansprüche zwar erbte, und unter dem Namen des Prätendenten
in der Geschichte bekannt ist, aber nie konnte weder er noch ein andrer
Stuart den englischen Thron wieder besteigen.
88. Ludwig 1-1.
(Ludwig 13. 1610 — 43. Regentschaft der Maria von Mtdiciö. Concini,' Mar¬
schall d'Ancre und Galigai. Reichstag 1614. Prinz von Conde. Albert de Lui-
neS. Cardinal-Herzog von Richelieu 1624 — 42. Verfolgung der Reformisten.
Belagerung von la Rochelle 1629. — Ludwig 14. 1643 — 1715. Regentschaft
der Anna von Oestreich. Unruhen der Fronde 1648. Mazarin bis 1661. Paul
von Gondi, Cardinal von Retz. Unruhen dcö Prinzen von Conde 1652. Treffen
in der Vorstadt St. Antoine. Der pyrenaische Frieden 1659. Maria Theresia
von Spanien. Colbert. Vlüthe der Wiffenschaften. Dastille. Krieg mit Spanien
1667 — 68. Triple-Allianz. Frieden von Aachen 1668. Krieg mit den Nieder¬
ländern 1672 — 78. Luxemburg, Conde, Türenne und Bauban. Wilhelm 3. von
Oranien, Ruyter und Tromp. Frieden von Nimwegen 1678. Einfall der Schwe¬
den in die Mark. Treffen bei Fehrbellin 1675. Reunionen 1680. Krieg gegen
Leopold 1. und die Holländer 1688 — 97. Verwüstung der Pfalz 1689. Landung
Jakobs 2. in Irland 1690. Schlacht am Boynafluffc. Seeschlacht bei Dieppe und
Cao la Hogue 1690. Schlachten bei Fleurus 1690, Steenkerk 1692 und Ncerwin-
den 1693. Frieden von RySwik 1697. Aufhebung des EdictS von Nantes 1685.
Frau von Maintenon.)
Nach der Ermordung Heinrichs 4. war sein damals erst neun¬
jähriger Sohn, Ludwig 13., König geworden (1610 — 43). An¬
fangs war er noch ein Kind, und seine Mutter, Maria von Medi¬
ci s, regierte statt seiner, aber zu allgemeiner Unzufriedenheit. Denn
während die Hugenotten über die erneuerten Bedrückungen klagten,
zürnten die Katholiken über die schlechte Verwaltung und die Ver¬
schwendung des Staatsschatzes. Selbst als der König mit J2 Jahren
volljährig wurde, ging es nicht besser; denn seine Mutter und deren
Günstlinge, der Italiener Concini, der zum Marschall d'Ancre
erhoben wurde, und dessen Frau Galigai, führten eigentlich die Re¬