tz. 90, Die Kämpfe Habsburg's mit Frankreich.
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2. Die Kämpfe Habsburg's mit Frankreich.
§. 90. ährend dieser innern Vorgänge Ln Deutschland war
der Kaiser Karl in Italien mit Frankreich beschäftigt
gewesen. Schon unter Kaiser Maximilian hatten Karl VIII
und Ludwig XII von Frankreich Neapel zu erobern ver¬
sucht, es aber jedesmal wieder aufgeben müssen. Dagegen
eroberte der kriegslustige französische König Franz I Mai¬
land, und als nun Karl V ihm bei der Bewerbung um
die deutsche Kaiserkrone vorgezogen wurde, holte er die
französischen Ansprüche auf Neapel hervor, denen aber Karl
sogleich die Ansprüche Deutschlands an Burgund entgegen¬
setzte.
Daraus entstanden zwischen beiden vier Kriege. In
dem ersten Kriege vertrieb Karl, vorzüglich durch Georg
von Frundsberg, den tapfern Führer der deutschen
Landsknechte, die Franzosen aus Mailand, und nachdem sie
es kurz darauf wieder gewonnen hatten, wurde
1328 Franz in der Schlacht bei Pavia besiegt und ge¬
fangen genommen, und mußte nach einjähriger Haft auf
Italien und Burgund verzichten. Da es ihm jedoch damit
kein Ernst war und er mit England, Venedig und
dem Papste Clemens VII bte „heilige Liga" schloß, so
drang das kaiserliche Heer in Italien unter Frundsberg
und Bourbon gegen Nom vor, und weil der Papst, in
steter Hoffnung auf Hülfe, jede Anforderung verweigerte, so
wurde
1327 Rom erstürmt und von dem ungestümmen Heere, das nach
dem Tode seiner Anführer von Niemand im Zaum gehalten
werden konnte, so lange geplündert, bis der Papst sich
zu einer großen Geldzahlung verstand.
Den zweiten Krieg begann Franz mit dem Angriff auf
Neapel, konnte aber nichts ausrichten und mußte im Frie¬
den von Cambray 1529 alle seine Ansprüche auf Ita¬
lien aufgeben.