Full text: Neuer christlicher Kinderfreund

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doch nicht zu denken, daß er von dem Stein- oder Mine¬ 
ralreiche überhaupt nun Nichts je erblicken werde. Es gibt 
außer jenen Gebirgen noch genug einzelne Steine, von de¬ 
nen ihr Alle auch schon genug gesehen habt, und wäret ihr 
noch nicht von eurer Thür weggekommen; ihr habt nur 
Manches nicht für einen Stein gehalten, was doch nichts 
Anderes war, als ein solcher, auch dem Dinge keinen Na¬ 
men zu geben gewußt. Damit ihr in Zukunft aber die 
einzelnen Steine, die euch vorkommen, wenigstens eini¬ 
germaßen kennet, will ich euch jetzt etwas Weniges von die¬ 
sen sagen. Die Naturkundigen haben die S t e i n e auf man¬ 
cherlei Weise, am Gewöhnlichsten aber nach der Schwere und 
nach der Härte, so wie nach der Brennbarkeit und dem sal¬ 
zigen Geschmacke eingetheilt; und da reden sie denn von 
Metallen, welche die schwersten unter allen Steinen sind, 
auch einen eignen Glanz haben, von brennbaren Stei¬ 
nen, von Salzen, und endlich von solchen, die meist nicht 
sehr schwer sind, auch nicht brennen und nicht salzig schme¬ 
cken, den erdigen Steinen. 
t AuS dieser Eintheilung sehet ihr schon, daß Vieles ein 
Stein ist, was ihr bisher nicht dafür angesehen habt, noch 
mehr aber werdet ihr euch wundern, wenn ich euch sage, 
welche Steine man zu jenen zuletzt genannten erdigen 
Steinen, von denen wir aber jetzt zuerst reden wollen, 
rechnet. Denn dächtet ihr, daß die Steine wie Erde aus¬ 
sähen, so würdet ihr euch sehr irren, sie heißen nur so, weil 
sie größten Theils, wenn man sie durch die Scheidekunst zer¬ 
legt, Erdarten, z. B. Kieselerde oder Thonerde, in sich haben. 
Man theilt dieselben ein in Hartsteine, in thonige, 
talkige und Kalk-Steine. " 
Die Hartsteine sind so hart, wie ein Kieselstein, und 
zum Theil noch härter, so daß man in sie mit solchem hin¬ 
einschneiden kann, und zu ihnen gehören die schönen, fun¬ 
kelnden und sehr theuern Edelsteine, wie der Demant, 
der so hart ist, daß auch die beste englische Feile ihm Nichts 
anhaben kann, und den die Glaser zum Glasschneiden ge¬ 
brauchen. Den schönsten Demant hatte wohl der große 
Mogul; der war wie ein Taubenei groß und über 7 Mil¬ 
lionen Gulden werth; aber ein Demant, der auch nur 
1 Loth wiegt, kostet schon mehr als eine halbe Million. 
Nicht viel wohlfeiler sind der Rubin und Saphir, die 
schön roth und blau aussehen, und der Hyazinth, der eine 
gelblich oder bräunlich rothe Farbe hat. Der Smaragd ist
	        
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