Full text: Geschichte der Arbeit und Kultur

8 
da die sogenannte Civilisation der Menschheit nur da und dann be¬ 
ginnt, wo und als der Ackerbau seinen Anfang nahm, und daß man 
nicht ohne Grund Jäger-, Fischer- und Hirtenvölker noch immer zu 
den rohen Völkern der Erde zählen muß. 
Auch der geistige Fortschritt der Menschen erhielt durch den 
Ackerbau mannigfaltigere und kräftigere Antriebe, als durch die Be¬ 
schäftigungen in rohen menschlichen Zuständen. Der Ackerbauer 
mußte sinnen und streben, seinen Boden möglichst fruchtbar und rein 
zu machen; er mußte Unkraut und Ungeziefer im großen Maße zu 
vertilgen suchen; er mußte seinen Acker fest und dauerhaft einfriedi¬ 
gen, um das Eindringen wilder, pflanzenfressender Thiere abzuhal¬ 
ten; er mußte fortwährend sinnen, sich die sauere Bearbeitung des 
Ackers zu erleichtern und daher Werkzeuge aller Art erfinden, die 
Kraft stärkerer Thiere für den Ackerbau dienstbar zu machen u. s. w. 
kurz, der menschliche Geist erhielt durch den Ackerbau allseitige An¬ 
regung und Aufforderung zu seiner Entwickelung, und darum haben 
fast alle Anstalten zur Pflege ächter Humanität unter ackerbautreiben¬ 
den Völkern ihren Anfang genommen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.