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Eberhard I. sollten jetzt des württembergischen Landes Schirmer
und Mehrer sein. Doch der ritterliche Muts) und die rege Thätig-
kcit des jünger» Eberhard erweckten bald die Hoffnungen des ßctnfceö1.
Rudolph von Habsburg war 1273 zum deutschen
Kaiser gewählt worden; ihn hatte man unter Vielen für den Tüch¬
tigsten gehalten, Ordnung und Recht zu schaffen und der Ver¬
wirrung und Gesetzlosigkeit ein Ende zu machen. Als aber Ru¬
dolph nun die Stände des Reichs aufforderte, die Güter und Lehen
des Reiches, welche sie während der «kaiserlosen Zeit" an sich ge¬
rissen hatten, zu seinen und des Reiches Händen zu stellen; und
als er ferner auf einem Reichstag zu Nürnberg die Klagen über
angemaßte Gewalt und über erlittenes Unrecht anhörte und schlichtete
und schließlich die sämmtlichen Stände des Reichs zur Haltung des
Landfriedens verpflichtete, auch die Städte und Kloster seines beson¬
deren Schutzes versicherte, die Raubritter zähmte, Handel und
Wandel auf deu Heerstraßen schützte, und die Ordnung durch feine
Vogte mit Nachdruck handhabte, da fehlte es allenthalben am guten
Willen und unter den größeren Landesherren fand sich auch nicht
Einer, den diese Forderungen und Einrichtungen befriedigt hätten,
und der sich den Beschränkungen seiner bisherigen Macht willig
unterzogen hätte.
Dies galt namentlich auch von dem Brüderpaare Ulrich und
Eberhard. Auch sie hätten dem Reiche gar Manches zu er¬
statten gehabt und manche, ihnen bereits zur Gewohnheit gewordene
Ausübung ihrer Macht wieder anfgeben müssen. Und daß nun
der Kaiser zu Gunsten seines Schwagers, des Grafen von Hohen¬
berg, die beiden Grafen ohne Weiteres der Landvogtei über die nie-
derjchwäbischen Städte entsetzte, das war auch nicht geeignet, sie
zur Unterwerfung geneigter zu machen. Die Grafen fühlten übrigens
wohl, daß sie es allein nimmer wagen dürften, dem Kaiser Trotz zu
bieten; au Genossen aber konnte es ihnen nimmer fehlen, da
vom Rheine bis zu den Grenzen Ungarns die Mißvergnügten sich
zumal erhoben und im weiten Bunde sich einigten. — Doch mit
starker Hand schlug Rudolph schnell jeglichen Widerstand nieder,
1 Ulrich, der ältere der beiden Brüder, von sanfter, ruhiger Ge-
müthsart, überließ seinem Bruder willig die Geschäfte der Negierung und
des Kriegs; auch starb er schon ums Jahr 1279.