Contents: Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte (Theil 1)

Die einzelnen europäischen Staaten. 23? 
Hute zu tragen verbunden waren. — Civita Ve¬ 
chta (sp. Dschivita Vekkia) liegt am Mittel- 
meere und hat einen Hafen, in welchem die pabft- 
liche Flotte liegt. Die Galeerensklaven auf den 
pabstlichen Schiffen, die auf den Ruderbänken ange¬ 
schmiedet, mit Lumpen bedeckt und Tag und Nacht 
jeder Witterung ausgesetzt sind und bey der schlech¬ 
testen Kost die schwersten Arbeiten verrichten müssen, 
gewähren einen schrecklichen Anblick. Nur Verbre¬ 
cher sind es, die hier furchtbar für begangene Sün¬ 
den zu büßen haben. Die Hauptstadt des ganzen 
Staates ist Rom, lange die Hauptstadt der ganzen 
Welt und entschieden die merkwürdigste St. in Eu¬ 
ropa. Sie wurde 754 v. Eh. Geb., also vor 2575 
Jahren erbauet, und liegt, auf zwölf Hügeln, an 
der Tiber, umgeben von den Trümmern der alten 
-St., die einen weit größern Umfang hatte. Nur 
Weniges von den vielen Merkwürdigkeiten Roms 
kann hier berührt werden^ Unter den 328 Kirchen 
der Scadt sind die Peterskirche, die Lateran- 
und große Marien-Kirche die merkwürdigsten 
und schönsten. Die erste von diesen hat keine Thürme, 
sondern nur eine hohe Kuppel, mit einem großen 
Kreuze geschmückt. Die Höhe bis zu diesem Kreuze 
betragt an 500 F.; die Lange des ganzen Gebäudes 
333 Ellen, die Breite 142 Ellen. In der Kirche 
sind 29 Altäre. Alles, was Malerey und Bildhauer¬ 
kunst Schönes hervorbringen können, Gemälde und 
Bildsäulen, schmücken diesen prächtigen Tempel, des¬ 
sen Erbauung über hundert Jahre Zeit und über 40 
Millionen Thaler kostete.— In einem reich verzier¬ 
ten Gewölbe zeigt man die Gebeine des heiligen 
Petrus, bey dem Schimmer von 112, immer bren¬ 
nenden silbernen Lampen. Die Kirche des h. Jo¬ 
hannes im Lateran soll von Konstantin dem 
Gr. erbauet seyn. Sie ist die eigentliche Pfarrkirche 
des Pabstes, die das Haupt aller Kirchen der 
Erde genannt wird. Die große Marienkirche 
ist gleichfalls mit vielen Gemälden und Bildsäulen 
ausgeschmückt. Unter den Pallasten ist am nennenß-
	        
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