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Granit (weßhalb itucf> die Gipfel des nördlichen Sstnvarzmaldes weit
mehr abgerundet, die Tbalhange weniger steil und die Thalfohlen breiter
sind, als im südlichen Seluvarzwald), entsteht ein thoniger Sandboden,
in welchem Nadelwaldungen, Knollen- und Wurzelgewächse, auch leichtere
Getreidearten gut fortkommen.
Dieser bunte Sandstein hat an manchen Stellen des Gebirgs
eine merkwürdige Zertrümmerung erfahren; so z. B. erscheint die
ganze steile Thalwand, sowie die Höhe auf der linken Seite des
Enzflusses als eine ungeheure Anhäufung von mächtigen Felsblöcken,
gleichsam als ein wildes Steinmeer, von Titanenkräften chaotisch
hingeworfen durch die kühlen Schatten des Waldes. Zwischen den
bemoosten Riesenblöcken streiten die Wurzeln der Edeltannen um
jede Krumme Bodens mit dem nie welkenden Strauch der saftgrünen
Stechpalme und des mageren Besenginsters, der unter der Last seiner
goldgelben, honigduftenden Blüthentranben sich beugt, und zwischen
welchen zahllose Stengel des Fingerhuts ihre Purpnrkronen mischen.
Außer dem bunten Sandstein findet sich an mehreren Stellen
des nördlichen Schwarzwalds, z. B. in einer Seitenschlncht des
Alpirsbacher Thals, desgleichen bei Buhlbach, ebenso im obern
Murgthal und bei Herrenalb jm obern Albthal, namentlich aber
von Loffenau über Gernsbach nach Baden-Baden zu, das rot he
Todtliegende, ein theils grob-, theils feinkörniger Sandstein ans
Urgebirgstrümmern, Quarzkörnern, Porphyrstücken re., durch ein rothes,
eisenhaltiges Bindemittel verbunden.
Sv hätten wir also im Schwarzwald vvrnemlich
1) Gneis, namentlich im südlichen Schwarzwald und übergehend
2) in Granit, namentlich im nördlichen Schwarzwald, wo er
die Thalsohlen und Hänge, z. B. im Murgthal, im Thal der
Kinzig ic., bildet, und
3) bunten Sandstein, der den Granit des nördlichen Schwarzwaldes
überlagert, und namentlich das Plateau, sowie die Hänge des Na¬
gold-, Enz-, Alb- ic. Thals bildet. Schließlich noch die Bemerkung,
daß am westlichen Fuß des Schwarzwalds hin eine Schichte auf-
geschwemmten Landes sich findet: lose Urgebirgstrümmer nemlich und
Lehm - und Thonlager.
Reden wir nun weiter von den Naturerzeugnissen des
Schwarzwaldes.