Full text: Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig

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konnte; bestimmte spanische Dienste schlug er vorerst aus. Dann 
folgten wieder Reisen in Frankreich, England und Italien. 
Mittlerweile war Georg auch volljährig geworden, und als 
am 2. März 1611 sein regierender Bruder Ernst gestorben war, 
ries ihn dies Ereigniß nach Hallst zurück. Die überlebendeil Brü¬ 
der erneuerten bekanntlich durch den Vertrag vom März 1611 das 
alte Werk der Eintracht durch Uebertragung der Regierllng des 
ungetheiltell Landes auf den zweiten Bruder Christian. Schon 
jetzt bestimmte mail allch, daß. um künftige Zersplitterlingen zu 
vermeiden, mir Einer den Stamm fortpflanzen solle. Das Loos 
theilte Georg diese Bestimmung zll. Dailll nahm er in dem da¬ 
mals ausbrecheildeil däilisch-schwedischeil Kriege Dienste. Jedoch 
ward dieser schon 1613 dlirch Friedell beendigt. Als in Folge 
davon der König von Dänemark seine ausländischen Regimenter 
abdankte, gejchah dies auch mit dem von Georg befehligteil, der 
sich wieder llach Celle begab, aber für sich persönlich noch das Pa¬ 
tent eines Obersteil des Königs Christian IV. von Dänemark eine 
Zeitlailg beibehielt. 
Am 14. September 1617 vermählte sich Georg mit Anna 
Eleonora, der Tochter des Landgrafen Llldwig V. von Hessen- 
Darmstadt. Da der Schwiegervater einer der erklärtesten Anhänger 
des kaiserlichen Hofes in Wien war, so konnte allch eine solche 
Verbiildlmg nicht ohne alle Folgen für den Schwiegersohn bleiben. 
Dem jungen Paare ward von den übrigen Brüdern in dem grade 
zuvor der caleilberg - wvlfeubüttelschen Linie abgestrittenen Lande 
Grllbenhagen das Schloß zu Herzberg zum Wohnsitz angewiesen. 
Mittlerweile, bei nie seit 1555 berllhigter allgemeiner Feind¬ 
schaft der Protestanten und Katholiken, entbrannte 1618 der große 
deutsche Krieg, vorerst als böhmischer Successtonsstreit. Die Böh¬ 
men verweigerten llach dem Tode des Kaisers Mathias seinem Sohn 
Ferdiiland die Anerkennllng unb wählten den Kurfürsten Fried¬ 
rich V. von der Pfalz zu ihrem König. 
Schon sahen die Protestanten auch des niedersächsischeu Kreises 
ein, daß dies Ereigniß, selbst weiln mau es rein als ein politisches 
ailsehe, aus sie nicht ohne Folgeil bleiben könne. Gemäß der 
früher geschlossenen Union von Ahausen, rüsteten sie sich daher 
wenigstens und sendeten den Herzog Georg, der zum General des 
niedersächstschen Kreises ernannt worden war, zu zwei verschiedenen
	        
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