Full text: Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen

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des Landes entrissen wurde, und bald nach Ludwigs 
des Römers Tod nahm er dem Herzog Otto durch 
Gewalt der Waffen die Mark Brandenburg. Auch 
in den Niederlanden mußte die bayrische Herrschaft 
bald der Macht der Partheyen weichen. Herzog Wil¬ 
helm, der sich gegen seine Mutter hart betragen, 
fiel einige Jahre nach ihrem Tode (1358) in Wahn¬ 
sinn und ftarb in diesem Zustande kinderlos; sein 
Bruder Alb recht I. von Straubing, im beständigen 
Kampf mit den niederländischen Partheygängern, starb 
1404, dessen Sohn Wilhelm II. 1417. Die 
Tochter dieses Wilhelm II., Jacobina, übergab 
zuletzt ihre Erblande im I. 1433 an ihren Neffen 
Philipp den Guten, von Burgund, Sohn der 
Enkelin Ludwigs des Bayern, Margaretha, 
der Tochter Alb rechts I. von Straubing. 
Stephan II., der zweyte Sohn Ludwigs des 
Bayern, war in seiner Ehe mit drey Söhnen geseg¬ 
net: Stephan III., Friedrich und Johann. Der 
Vater ftarb 1375. Anfangs regierten die 3 Brüder 
gemeinsam, kämpften auch mit vereinten Kräften in 
der Fehde mit dem Bunde, den damals mehrere 
mächtig gewordene Städte gegen die Herzöge ge- 
schloßen hatten; im I. 1392 jedoch, theilten sie das 
Land, so daß dem prunkliebenden Stephan HI. 
Ingolstadt, dem tapfren, geistreichen Friedrich, 
Lands Hut, dem jagdliebenden, biedren Johann, 
München zufiel. Friedrich ftarb schon ein Jahr 
nach der Theilung (1393), Stephan II., der Jn- 
golftädter, übernahm die Vormundschaft über den un¬ 
mündigen Sohn des Verstorbenen, welcher Heinrich, 
später mit dem Beynamen: der Reiche, hieß. We¬ 
nige Jahre hernach (1397) starb auch Herzog Jo-
	        
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