Full text: Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen

138 
Tode, als nächster Erbe aus dem Hause Wittelsbach, 
in die Rechte der Herrschaft von Bayern ein. Es 
störte jetzt keine fremde Macht die ruhige Besitznah¬ 
me ; alle Kräfte der süddeutschen Lander waren durch 
den damaligen Krieg mit Frankreich in Anspruch ge¬ 
nommen, bey welchem Bayern, als Oesterreichs Ver¬ 
bündeter, viel zu leiden hatte. Namentlich hielten, 
als die Franzosen unter Moreau die Armee der 
Alliirten im I. 1800 vom Rhein bis in die Mitte 
von Bayern zurückgedrängt hatten, beyde Heere, je¬ 
nes der Feinde und das der Freunde, das Land sechs 
Monate lang besetzt. Nach der verlorenen Schlacht 
bey Hohenlinden, am 3. Dez. 1800 neigte sich Oe¬ 
sterreich zum Frieden, welcher auch einige Monate nachher, 
am 9. Fcbr. 1801 zu Lüneville abgeschloßen ward. 
Eine Bedingung dieses Friedens war es, daß alle, 
jenseits des Rheines gelegene Länder sollten an Frank¬ 
reich abgetreten, dagegen die Fürsten, deren Eigen¬ 
thum sie waren, diesseits des Rheines entschädigt 
werden. Wen konnte diese Bedingung härter treffen 
als ^Maximilian Joseph, den Churfürsten von Pfalz¬ 
bayern, der so schöne, werthvolle Besitzungen am 
Rheine hatte. Deßhalb hielt er sich, auch nach dem 
Frieden, mit seiner durch englische Hülfsgelder ver¬ 
stärkten Kriegsmacht in einer Achtung gebietenden 
Stellung gegen Frankreich und erlangte hiedurch am 
26. August 1801 zu Paris einen besondcrn Friedens¬ 
abschluß , bey welchem er zwar auf seine jenseits des 
Rheines gelegene Ländereyen verzichtete, zugleich aber 
von neuem die Zusicherung einer entsprechenden Ent¬ 
schädigung erhielt. Die Vollziehung dieses Vertra¬ 
ges, für welche Frankreich und Rußland thätig, 
Oesterreich und andre Mächte nicht abgeneigt waren,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.